Die Dreiteilung des Gehirns
Die
Dinosaurier sind ausgestorben -
zu viel Panzer, zu wenig Hirn! Dieser Spruch der
Friedensbewegung gilt eigentlich den Menschen. Und
doch beleidigt er eine Tierart, die lange vor uns
Menschen die Entwicklung des Gehirns in
Gang gesetzt hat.
Es ist sogar so, dass wir Menschen bis auf den
heutigen Tag einen Gehirnteil mit uns herumtragen,
der diesem uralten, von Reptilien und Dinosauriern
entwickelten Gehirn noch weitgehend entspricht:
Das Stammhirn oder Reptiliengehirn...
Man mag es kaum glauben. Eine Kreuzotter würde
verhungern, wenn nicht äußere Reize ihr Jagdprogramm
in Gang setzten. Das Reptiliengehirn hat mit den
Funktionen, die wir Denken nennen, wenig zu tun.
Aber: Auch wir besitzen diesen Gehirnteil.
Das Reptiliengehirn wurde von den Vögeln
bis heute zu einer beträchtlichen Leistung
weiterentwickelt. Der eigentliche Sprung
in der Entwicklung des Gehirns fand aber an anderer
Stelle statt.
Die Säugetiere lösten die Dinosaurier als Beherrscher
der Erde ab. Mit ein Grund dafür war eine Innovation.
Die Säugetiere entwickelten einen weiteren Gehirnteil,
das sogenannte Säugetiergehirn
mit deutlich erweiterten Funktionen. Es war keineswegs
ein Ersatz das Reptiliengehirn, sondern eine
Ergänzung. Es sitzt als weiterer
Gehirnteil über dem Stammhirn. Säugetiere haben
also zwei Gehirne.
Auch wir Menschen besitzen diesen Gehirnteil
in Form des Zwischenhirns.
Der
Mensch schließlich entwickelte
einen dritten Gehirnteil zur Blüte, das menschliche
Großhirn.
Das ist der Teil des Gehirns,
mit dem wir denken.
Wir stellen also fest: Unser Gehirn besteht nicht
nur aus einem großen Organ mit ein paar Drüsen und
Anhängseln dran, sondern von vorneherein aus drei
verschiedenen, wenn auch deutlich verschieden großen
Gehirnen.
Die beschriebene Dreiteilung des Gehirns ist
für unsere Selbsterkenntnis sehr interessant. Es
gibt Tests und ernsthafte Versuche, unsere Persönlichkeit
anhand dieser Gehirnfunktionen zu strukturieren.
Für die Anwendung in Denkmethoden ist diese Aufteilung
allerdings fast nutzlos.
Sehen wir uns deshalb die weitere Entwicklung
des Menschen nochmal etwas genauer an: