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Strategie: Methoden

Die Radar-Methode

Spiralmethode und Radarmethode für Teams

Fortschritte an vielen Fronten gleichzeitig?

SpiralmethodeEs gibt zwei sehr nützliche Arbeitsmethoden, die den Erkenntnissen der Strategie auf den ersten Blick klar widersprechen und trotzdem außerordentlich wirksam sind. Eine davon ist die Radarmethode für Teams nach Helmut Clemm und die zweite ist die Spiralmethode (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Verhütungsmethode). Um zu verstehen, warum die Strategie in beiden Fällen doch die Richtige ist, zunächst nochmal Klarheit über die beiden Methoden:

Die Radar-Methode für Teams

Helmut Clemm, ein erfolgreicher Siemens-Manager, hat gleich 21 Faktoren definiert, die er für Erfolgsfaktoren seiner (extrem wirksamen) Teamarbeit hielt. Das waren Faktoren wie z. B. Informationsaustausch im Team oder die fristgerechte Leistungserbringung. Details finden Sie in "Der Arbeitsmethodiker", Heft 2/2008.

In regelmäßigen Meetings seiner Teams ließ Helmut Clemm die Teilnehmer Fortschritte an jedem dieser Faktoren bewerten und neue Maßnahmen zur weiteren Verbesserung beschließen. Das graphische Werkzeug dazu war ein einfaches Spinnweb-Diagramm. Und die Bewertung jedes Faktors wurde durch Konsens-Diskussion ermittelt.

Was ist die Spiralmethode?

Die Spiral-Methode ist ein Notfallverhalten für den Einzelnen. Zum Beispiel bei "Land unter" am ersten Tag nach dem Urlaub oder wenn abteilungsweit eine neue Anwendungssoftware in Betrieb genommen wird, dann braucht man eine schnell wirksame Abhilfe.

Die Vorgehensweise ist dann, erst mal reihum "an jeder Front" kleine, schnelle Verbesserungsschritte zu finden, statt sich auf eine Situation zu konzentrieren. In einer zweiten Runde kümmert man sich um die nächst größere Kategorie und so weiter. Durch nachlassenden Druck wird die investierte Zeit und Energie tendenziell auch innerhalb einer Runde allmählich größer. Deshalb passt das Bild einer Spirale ganz gut.

Ist das wirklich strategisch falsch?Spirale

Konzentration der Kräfte auf den wirkungsvollsten Ansatzpunkt ist der bestmögliche Kräfteeinsatz und damit auch die beste Strategie. Clemms Radar-Methode ebenso wie die Spiralmethode tun das glatte Gegenteil: Verzettelung der Kräfte auf viele Einsatzgebiete. Oder etwa doch nicht?

Am Spider-Diagramm der Radarmethode ist schön zu sehen, wie Monat für Monat die Bewertungskurven nach außen wandern. Klar, dass da auch immer wieder der Engpass mit dabei ist. Vielleicht mit "Kanonen auf Spatzen geschossen", aber jedenfalls eine Methode, den Engpass zu treffen. Gleichzeitig verhindert die Systematik, dass unnötig Engpässe an anderer Stelle entstehen. Auch gut. Da natürlich auch einzelne Teammitglieder sich auf verschiedene Maßnahmen konzentrieren können, ohne gleichzeitigen Erfolg an anderer Stelle zu behindern, ist diese Art der Verzettelung auch ohne großen Nachteil möglich. Der Gesamteffekt kann sich jedenfalls sehen lassen. Helmut Clemm führt spektakuläre Erfolge mit auf diese Methode zurück.

Würde der Einzelne dieselbe Methode anwenden, würde man das mit der Verzettelung anders sehen müssen. Gleichzeitig an allen Fronten geht nicht. Schnell reihum an allen Fronten geht. Das ist dann eben die Spiralmethode. Auch da handelt es sich eigentlich um eine Engpassorientierung. Man sucht, ohne eine große Analyse daraus zu machen, nach der Aufgabe oder Entscheidung, die bei einem bestimmten Kollegen, oder einer bestimmten Situation gerade besonders viel bringt. Sehr oft wird man dabei tatsächlich den aktuellen Engpass erwischen.

Radar-Methode für den Einzelnen?

Bei der Radar-Methode für Teams liegt der Schwerpunkt auf der gemeinsamen Arbeit, auf der Erkenntnis, Bewertung und Beseitigung von Schwachstellen im Team. Das Team selbst formiert sich besser und viele der Erfolgsfaktoren, die Helmut Clemm benutzt hat, betreffen gar nicht das Unternehmen, seine Kunden und seine Produkte, sondern nur das Team selbst.

Man könnte nun versucht sein, diese Methode ohne Abstriche direkt auf persönliche Faktoren auch jedes Einzelnen anzuwenden. Die Ausführung der Maßnahmen ist aber bei der Radar-Methode an einem Team ausgerichtet. Es wird ein Paket von Maßnahmen beschlossen - oftmals pro Erfolgsfaktor mindestens eine - und dann im Rhythmus von Meeting zu Meeting komplett abgearbeitet. Das erscheint dem Einzelnen für sich selbst sehr fremd. Man ist es nicht gewohnt, in einer Art "Verbesserungsstunde" zahlreiche Maßnahmen zu beschließen und dann bis zur nächsten "Verbesserungsstunde" abzuarbeiten ohne dazwischen den Plan schon wieder zu ergänzen. Kurzfristig gesehen, entspricht das aber genau dem, was als "Top-3-Methode" trotz extremer Einfachheit enorme Verbesserungen der persönlichen Leistung bringt.

Die Radarmethode wäre also auch für den Einzelnen sinnvoll.

Also Planen und dann ausführen und konsequent zu Ende bringen, was man geplant hat, bevor man wieder neu plant. Und sich weniger orientieren an den Handlungsschauplätzen des täglichen Kleinkrams als vielmehr an den "Erfolgsfaktoren" des Lebens.

Die Radarmethode ist ein System, das man parallel zur eigentlichen Sacharbeit anwendet. Die Spiralmethode bestimmt für einen begrenzten Zeitraum das Handeln vollständig. Für ein permanentes Verbesserungsprogramm des Einzelnen in Form der Radarmethode braucht es aber doch Elemente aus beiden Methoden:

Wie könnte der Einzelne vorgehen?

Der Einzelne kann deutlich weniger Handlungsstränge parallel vorantreiben als ein ganzes Team. Er wird also reihum, etwa wie beim wechselnden Rollenfokus in meineZIELE, die wichtigsten Aufgaben der jeweiligen Lebensrollen oder Projekte in Angriff nehmen. Insofern ähnelt die praktische Umsetzung der Spiralmethode.  Entscheidend ist, dass man sich nicht immer nur fragt: "Wo brennt´s?", sondern auch "Wie kann ich eine dauerhafte Verbesserung erreichen?". Dazu muss auch der Einzelne Bewertungen vornehmen. Das kann ganz schnell und einfach und ohne Begründung gehen. Niemand will zum Sichselbstverwaltungsamt werden. Entscheidend ist, dass man nicht nur in ToDo-Listen denkt: Nicht nur erledigt oder unerledigt. Wichtig ist, dass man eine heutige Situation erfasst, bewertet und dann verbessert. Also beispielsweise: "Heute sehe das bei 3 von 10 Punkten. Was kann ich verbessern, damit ich das mit 4 von 10 bewerten könnte?" ...

RadarAuch ein Anwender, der niemals über Engpässe und Strategie nachdenkt, wird dadurch deutlich öfter versteckte Engpässe beseitigen als bei der üblichen ereignisgetriebenen Denkweise.

Doch was den Einzelnen anbetrifft, sollte man nicht nur den strategischen Umgang mit Engpässen im Auge haben. Unsere vielen Lebensrollen sind nicht nur Schauplätze des täglichen Kleinkrams. Es sind Wirkungskreise, in denen man nicht nur etwas tut, sondern etwas bewirkt. Sobald man das begreift, wird klar, dass man sein ganzes Leben und Wirken als ein einziges großes Verbesserungsprogramm auffassen kann. Balance der Lebensrollen und strategisch geschicktes Vorgehen sind kein Widerspruch, sondern passen bestens zusammen.

Welches Werkzeug?

RadarLanger Rede kurzer Sinn: Der Einzelne sollte die Radar-Methode für Teams auch für sich selbst verwenden. Er sollte aber in jedem Ausführungszyklus nicht 21, sondern einfach nur drei seiner Lebensrollen und Erfolgsfaktoren bearbeiten. Das sollte konsequent reihum gehen wie ein Radarstrahl die Anzeige überstreicht.

Die Umsetzung der Radar-Methode für Teams, der Spiral-Methode und auch der balance-orientierten Aufgabenabwicklung erfolgt am besten mit meineZIELE. Eine preisgünstigere Alternative ist der weitgehend auf Radardiagramme und -methoden konzentrierte bottleneckSCOUT .

Die Wahl zwischen einer Konsens-Diskussion und einem Voting-System bei der Radar-Methode für Teams fällt nicht völlig eindeutig aus. Voting, also ein simples Abstimmungsverfahren, geht blitzschnell, wurde aber früher mangels passender Software eher selten verwendet. Konsens-Diskussion dauert länger und kann viel Nervenkraft kosten. Es ist aber wichtig, dass die Teilnehmer mehr äußern können als nur eine Punktezahl. Es lohnt sich, bei strittigen Themen wenigstens kurz zu diskutieren. Aber eine ausgewogene Bewertung ist durch Voting deutlich besser erreichbar. Wo der Kompromiss anzusetzen ist, hängt vom Team, vom Leiter und von der Sache ab. Einfach ausprobieren.

Weiter im Rundgang "Strategie mit Menschen": Das Kano-Modell

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