Cookie Consent by FreePrivacyPolicy.com Cutting edge Situationen strategisch richtig nutzen

Cutting Edge

15-Tage Strategietraining - Kursteil 5/15

Strategiekonzepte

Drei Minuten vor 122 Beispiele:
The winning Edge
und Teile und Herrsche

Situationen, in denen es "fünf vor Zwölf" ist, sollte man mit  Strategie als langfristig überlegtem Vorgehen eigentlich vermeiden.

Doch Fünf vor Zwölf wird es immer wieder. Für Schulkinder manchmal als Strategie zum Abrufen von Höchstleistung. Für Politiker als Strategie zum Herbeizwingen von Kompromissbereitschaft. Fünf vor zwölf steht etwas auf Messers Schneide. Das ist eine strategische Situation, die wir heute kurz betrachten wollen.

Strategische Überlegungen sind nicht einfach nur "langfristig". Vielmehr gibt eine Reihe von Konzepten, die wir uns einzeln anschauen sollten.

Ein zweites Beispiel ist "Teile und Herrsche". Aus einem starken Gegner zwei schwache Gegner machen. Oder aus einem großen unüberschaubaren Wunschtraum klare, beherrschbare Einzelziele machen. Meilensteine, die man angehen kann.

Da ist wichtig, was genau man teilt. Zeitmanagement etwa kann Zielen Struktur geben und handliche Einzelaufgaben schaffen. Oder man versteht es als Teilen und Einteilen der Zeit, macht Monats-, Wochen- und Tagespläne und handelt dann endlich in stunden- oder gar minutengenauen Tagesabläufen. Dann ist man immer am Ende einer Zeitspanne und die Uhr steht ständig auf fünf vor zwölf. Und ein kleiner gedanklicher Unterschied wirkt dann auch wie eine Cutting Edge-Situation: Lebe ich immer in der letzten Minute der Vergangenheit oder in der ersten Minute meiner Zukunft?

Zwei Beispiele für Strategiekonzepte

Heute wollen wir also zwei strategische Gedanken vertiefen. Es gibt Strategien, die beziehen sich auf das "Was?". Was will ich erreichen? Worauf konzentriere ich meine Kraft? Wo ist ein Engpass? Wo erreiche ich den größten Erfolg mit dem geringsten Aufwand? Es gibt aber auch Strategien, die beziehen sich auf das "Wie?". Wie gehe ich mit dem geringsten Aufwand vor? Wie erreiche ich mein Ziel am leichtesten? ...

lernenThe Winning Edge

Stellen Sie sich einen Schüler vor, der kurz vor dem Zeugnis in Französisch auf 4,9 steht und in Englisch auf 4,6. Mit zwei Fünfen bliebe er sitzen. Wie wird er sich verhalten?

Strategisch sinnvoll ist in einem solchen Fall, tatsächlich alles auf eine Karte zu setzen. Keine Zeit für Französisch verschwenden. Alle Energie auf Englisch und mit der letzten Klassenarbeit die Vier retten und versetzt werden.

Beim näheren Hinsehen kann es natürlich komplizierter sein. Der Trend ist zu berücksichtigen. Die mündliche Note, die Zahl der Arbeiten, die dem Schnitt bereits zugrunde liegen und vielleicht besteht gar keine Zeitnot, so dass man beide Chancen wahren könnte ....

Situationen wie diese gibt es immer wieder im Leben. Ein klein wenig mehr oder weniger an Anstrengung entscheidet über Sieg oder Niederlage. Als Gewinner erhält man alles. Als Verlierer nichts. Klar, dass es sich lohnt, sich solche Situationen genau anzusehen. Es ist strategisch äußerst günstig, solche Situationen mit möglicherweise nur kleinem Aufwand für sich zu wenden.

AufgabeAufgabe: Bitte machen Sie sich Gedanken: Bei welchen Gelegenheiten in Ihrem Leben gab es solche "Winning Edge"-Situationen. Wann ging es ganz knapp aus und Sie haben alles verloren? Wann ging es ganz knapp aus und Sie haben alles gewonnen? Zählen Sie für beide Fälle 5 Beispiele auf.

 

Auf Messers Schneide

Gerade in der amerikanischen Managementliteratur ist der Gedanke sehr populär: The Cutting Edge ist eine Situation, wo ein winziger Unterschied alles entscheidet. Messerscharf eben wird getrennt zwischen rechts und links, zwischen Gewinn und Verlust, zwischen Sieg und Niederlage. Beim Zieleinlauf eines Rennens liegen vielleicht nur Hundertstel Sekunden zwischen Weltruhm und Goldregen auf der einen Seite und deprimierender, fruchtloser Niederlage auf der anderen. Millimeter entscheiden einen ganzen Lebenserfolg.

Auf Messers SchneideSehen Sie also zu, dass Sie den entscheidenden Vorsprung haben.

Bei vielen Bewerbungsgesprächen entscheiden Kleinigkeiten darüber, ob Sie einen Job bekommen oder nicht. Bei Gehaltsverhandlungen entscheidet oft ein einziges schlagfertiges Argument an der richtigen Stelle über einen Tausender mehr oder weniger jedes Jahr. Und bei der langfristigen Karrierestrategie kann die Pflege der entscheidenden Erfolgsfaktoren den Faktor 10 an Einkommen bedeuten, bei durchaus vergleichbarer Leistung und vergleichbarer Begabung wohlgemerkt.

Doch da gibt es einen kleinen, unscheinbaren Unterschied: Beim Bewerbungsgespräch gibt es nur einen Sieger. Gehaltserhöhungen kann es für viele geben. Beim Bewerbungsgespräch hat der Sieger alles, die Verlierer haben nichts. Beim Gehaltsgespräch ist das nicht so und doch lohnt sich die Vorbereitung hierfür wie für wenig anderes im Berufsleben.

Aber wie ist es nun, wenn es nur wenige Gelegenheiten gibt und viele sie nutzen wollen? Wie ist es, wenn nur ein paar Euro Preisunterschied entscheiden, ob Sie das Geschäft und den Gewinn machen oder Ihr Wettbewerber? Und wenn das alle Marktteilnehmer wissen? Und wenn alle sich gegenseitig unterbieten?

Da haben wir die Kehrseite dieser Situation. Je klarer eine "winner take all" Situation zu erkennen ist, desto heftiger ist der Wettbewerb. Denn alle wollen genau den kleinen Vorsprung haben und der einzige Sieger sein, der alles bekommt. Dafür ruinieren Sportler ihre Gesundheit und Manager ihr Unternehmen.

Neben der Wettbewerbsstrategie gibt es eine ganze Wissenschaft, ein Teilgebiet der Strategie, die sich mit solchen Situationen beschäftigt. Eine Cutting Edge Situation ist machmal wie ein Schachspiel, bei dem es kein Remis geben kann. Und diese Wissenschaft heißt folgerichtig Spieltheorie.

 

Kennzeichnend für Cutting Edge Situationen ist ein ungeheurer Druck. Im praktischen Leben sind solche Situationen auch an ablaufende Termine gekoppelt. Schaffe ich es, die Diplomarbeit auf den letzten Drücker abzugeben? Schaffe ich das Lernpensum bis zum Prüfungstermin? Ein einziger Tag kann eine persönliche Katastrophe ausmachen.

Das macht es möglich, umgekehrt durch das Setzen kompromissloser Auflauftermine auch entsprechenden Druck anzustauen und Leistungen freizusetzen. Manche Menschen gelangen nur durch Druck zu solchen Höchstleistungen.

Ein drastisches Strategiebeispiel

Augusta TreverorumHier das zweite Beispiel zum Nachdenken: Eines der wichtigsten Strategieprinzipien, nicht nur beim Militär, ist "Teile und Herrsche!". Ist eine Aufgabe zu groß, teilt man sie auf in handlichere Teilaufgaben. Diese Strategie dient nicht der Verzettelung, sondern der besseren Konzentration auf eine jede Teilaufgabe. Natürlich kann man sein Problem in mehr als zwei Probleme und auch in Probleme unterschiedlicher Größe teilen. Entscheidend ist, dass man auf eine Problemgröße kommt, die man sicher beherrscht.

Diese Strategie kann extrem erfolgreich sein. Es gibt sogar einen historisch verbürgten Fall, wo ein einziger Mensch, ein Waldläufer namens Carietto, im 5. Jahrhundert in augusta treverorum, dem heutigen Trier, einen blutigen Krieg gegen ein ganzes Volk führte und auch noch gewann!

Seine Strategie war im weitesten Sinne "Teile und Herrsche!": Er schlich sich nachts in die Wälder und ermordete jeweils einige wenige Chatten, so hieß der Volksstamm, die späteren Hessen, der damals Trier und Umgebung terrorisierte. Einzelnen schlafenden Chatten die Kehle durchzuschneiden war für Carietto nur ein "kleines, lösbares Problem". Er wiederholte diese "Abspaltung eines kleinen Problems vom großen Hauptproblem" so oft, bis die Chatten sich Kaiser Julian ergaben.

AufgabeAufgabe: Wählen Sie einige größere Aufgaben, deren Bewältigung auf Sie wartet, z. B. in Zusammenhang mit den vorgestern festgelegten Zielen. Versuchen Sie, zu allen diesen Problemen eine sinnvolle Aufteilung zu finden, die ihre Bewältigung erleichtert. Versuchen Sie, mit möglichst wenigen Teilproblemen auszukommen. Fassen Sie, falls nötig, die gefundenen Teilprobleme wieder als Einheit auf und teilen Sie erneut möglichst sinnvoll auf.

Bitte führen Sie auch diese Aufgabe schriftlich durch und erwägen Sie jeweils verschiedene Alternativen.

Ihr langfristiger oder Ihr kurzfristiger Vorteil?

Arthur SchopenhauerVon Arthur Schopenhauer stammt die Bemerkung

"Der eigene Vorteil verfälscht das Urteil vollständig"

Leider gilt das auch für die Abwägung von Vorteilen untereinander. Wir verwenden sehr viel Zeit für kurzfristige Vorteile. Dabei kommen langfristige Vorteile zu kurz.

Gleichzeitig gilt die Bemerkung für unsere Sicht der Gesamtsituation. Wir vergessen Gefahren. Wir lassen oft sogar Fakten, die nicht in unser Bild passen, völlig unbeachtet. Wir werden ungerecht. Wir lassen uns blenden.

Ein Training des Strategiebewußtseins sollte daher auch diese Grundüberlegung beinhalten: Lasse ich mich zu sehr in meinem Urteil beeinflussen? Wie objektiv kann ich überhaupt denken? Bin ich in der Lage, über meinen eigenen Schatten zu springen? Bin ich in der Lage, auch angesichts eines großen Geschäfts, großer Gewinne, hoher Zinsen etc eine strategische Entscheidung zu fällen. Oder macht mich Habgier blind?

 

AufgabeAufgabe: Bitte machen Sie sich Gedanken: Können Sie einem Köder widerstehen? Sind Sie schon auf phantastische Gewinnversprechen hereingefallen? Oder haben schon einmal wichtige Argumente "vom Tisch gewischt" und dann Schiffbruch damit erlitten? Schlagen Sie leicht Warnungen in den Wind? Tragen Sie 5 Fälle aus Ihrer Vergangenheit zusammen.

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Und jetzt zur nächsten Trainingseinheit: Prioritäten richtig setzen

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