Cookie Consent by FreePrivacyPolicy.com Stärken, Schwächen, Risiken und Chancen analysieren

Stärken und Schwächen

15-Tage Strategietraining - Kursteil 6/15

Diese Ausführungen sind Teil eines Trainings in persönlicher Strategie.

 

Besser Stärken ausbauen
oder Schwächen ausmerzen?

Stärke als RisikoVielleicht kennen Sie diesen Spruch: "Die Dinosaurier sind ausgestorben. Zuviel Panzer, zuwenig Hirn."

Wir zitieren ihn gerne, wenn es um Stärken und Schwächen geht und wie man damit umgeht. Das passt gut zur großen Bedeutung. Aber es passt nicht zu den Möglichkeiten. Wie hätte ein Dinosaurier seine Schwächen ausbügeln sollen? Auch strategische Schwachpunkte im Geschäftsleben sind nicht immer ganz einfach vom Tisch zu wischen. Zu wenige Parkplätze vor dem Laden? Ein Konkurrent hat Patentschutz? Wer ernsthaft mit Stärken und Schwächen umgehen will, rüttelt leicht auch mal an den Grundfesten seines Unternehmens.

Aber nochmal einen Schritt zurück. Was ist denn eigentlich strategisch klüger? Lieber Stärken ausbauen oder Schwächen ausmerzen? Ganz offensichtlich genügt es nicht, nur ein paar seiner Stärken und Schwächen zu kennen und dann irgendwo mit Verbesserungen zu beginnen. Wenn wir strategisch klug am wirkungsvollsten Punkt ansetzen wollen, müssen wir schon genauer hinsehen. Wie führt man so eine Stärken-Schwächen-Analyse konkret durch?

Stärken und Schwächen
sind eng verbunden mit Chancen und Risiken

Zunächst mal stehen Stärken und Schwächen nicht alleine da. Chancen und Risiken erwachsen uns nicht nur aus den Wechselfällen des Lebens und der Umwelt. Chancen entstehen auch durch unsere Stärken, Risiken erwachsen aus unseren Schwächen. Und noch dazu: Auch Stärken können Risiken verursachen, wie die Größe der Dinosaurier als wesentlicher Faktor ihres Aussterbens anschaulich zeigt. Bei vielen SWOT-Analysen (so nennt man es, wenn Stärken und Schwächen gemeinsam mit Risiken und Chancen analysiert werden) wird darüber leichtfertig hinweggesehen. Die Kombination von Stärken und Schwächen kann Risiken noch verstärken, wie "Zuviel Panzer, zuwenig Hirn", was nicht nur bei Dinosauriern ein Risiko darstellt.

Chancen zu ergreifen, fällt leichter, wenn die Chancen zu unseren Stärken passen. Risiken lassen sich vermeiden, wenn wir unsere Schwächen kennen und sie im Griff haben.

Sehen wir uns also die vier Zielrichtungen der Strategie an. Sehen wir uns an, welche Instrumente und Grundsätze uns jeweils weiterhelfen. Und beginnen wir mit unseren Stärken und Schwächen.

Unsere Schwächen

Es gilt unter Arbeitsmethodikern als unfein, sich überhaupt mit Schwächen auseinanderzusetzen. Nur unsere Stärken bringen uns immer weiter nach oben.

 

 

Wilhelm BuschAber erinnern Sie sich an den Frosch, den Wilhelm Busch auf einen Baum klettern lässt?

 

"Wenn einer, der mit Mühe kaum
gekrochen ist auf einen Baum
schon meint, dass er ein Vöglein wär,
so irrt sich der."

(Wilhelm Busch)

 

Der Frosch hat etwas erreicht. Aber er übersieht unter dem überwältigenden Eindruck seiner Stärke eine Schwäche: Fliegen kann er nicht. Und landet auf der Nase.

Wie geht man strategisch mit Schwächen um?

Für eine Stärken-Schwächen-Analyse müssen wir ermitteln: Welche Schwächen habe ich? Welche Schwächen hat meine Abteilung? Mein Unternehmen? ... Diese Schwächen sind zu bewerten. Sind sie groß oder klein? Spielen Sie in Bezug auf meine Zielerreichung eine Rolle? Bergen Sie Risiken? Ist es leicht oder schwer, sie in den Griff zu bekommen?

Aus dieser Analyse ergeben sich wichtige und unwichtige Schwächen. Manche lassen sich durch Stärken ausgleichen, manche nicht. Und es ergibt sich bei genauer Analyse genau eine Schwäche, die Sie selbst oder Ihr Unternehmen am stärksten behindert. Manchmal stößt man da sogar auf schwerwiegende strategische Engpässe. Nach diesen Kriterien jedenfalls wählen wir aus, welche Stärken es wert sind, angepackt zu werden.

AufgabeAufgabe: Bitte überlegen Sie kurz, ohne eine umfassende Analyse zu machen, welche Ihre drei schwerwiegendsten Schwächen sind.
 

Ihre Stärken

Eine einzige Stärke kann entscheiden Das in der Regel tatsächlich wichtigere Ergebnis einer Stärken-Schwächen-Analyse sind die Stärken. Es gibt viel mehr Dinge, die wir nicht können, als Dinge die wir sicher beherrschen. Niemand sieht sich selbst als denjenigen, der hunderte von Sprachen nicht sprechen und hunderte von Musikinstrumenten nicht spielen kann. Es stört mich nicht, dass ich kein Papier machen kann, kein Bier brauen und keinen Autoreifen konstruieren. Für meinen Erfolg ist wichtig, was ich kann. Und es ist entscheidend wichtig, was ich besonders gut kann.

Strategisch richtig ist deshalb, die entscheidenden Stärken zu suchen und zu erkennen, sie zu pflegen, auszubauen und zu ergänzen.

AufgabeAufgabe: Bitte überlegen Sie kurz, ohne eine umfassende Analyse zu machen, welche Ihre drei wertvollsten Stärken sind.
 

Stärken-Schwächen-Profil

Wie geht man vor?

Bevor Sie zu Risiken und Chancen übergehen, sollten Sie ein Stärken/Schwächen-Profil erstellen: Zählen Sie auf, welche Faktoren in Ihrer Situation eine Rolle spielen.

  • Gliedern Sie sinnvoll in "Unter"-Eigenschaften
  • Bilden Sie Gruppen von Eigenschaften
  • Geben Sie Noten oder Punkte wie in der Schule
  • Unterscheiden Sie die Wichtigkeit für Ihre Zielgruppe durch Größe oder Farbe

Bitte führen Sie das durch (z. B. am PC mit der kostenlosen Testversion von meineZIELE) Dann erst sollten Sie mit den Chancen fortsetzen:

Chancen und RisikenChancen und Risiken

Strategisches Denken setzt sich mit dem Ergreifen von Chancen auseinander, aber auch mit der Vermeidung von Risiken. Und Strategie setzt sich mit uns selbst auseinander ebenso wie mit der Umwelt. Daraus ergibt sich das dargestellte, recht einfache Modell für die Zielrichtungen von Strategie.

Vergleichen Sie nun einmal mit den Gedanken, die Sie sich in den ersten Schritten dieses Trainings gemacht haben. Könnte es sein, dass Strategie für Sie nur der blaue Bereich war? Oder nur der rote Bereich? Oder gar nur einer der vier Sektoren? Zumindest in den gesetzten Schwerpunkten?

Tun wir also einen wichtigen Schritt in unserem Strategiebewusstsein: Nehmen wir Stratgie nicht nur bezogen auf die Außenwelt wahr, sondern auch bezogen auf unsere Innenwelt. Übrigens kennt man dieses Modell heute auch als SWOT-Analyse.

Ihre Chancen

Chancen kommen und gehen. Tag für Tag. Unser materieller Erfolg hängt ebenso wie unsere Freude am Leben davon ab, welche Chancen wir ergreifen.

BildungschanceDer Umgang mit unseren Chancen ist etwas sehr Komplexes. Uns bietet sich eine ungeheure Vielfalt von Möglichkeiten. Große und kleine, trügerische und erfolgversprechende, lohnende und wertlose. Es gibt langfristige und kurzfristige Möglichkeiten, solche, die ich als Familienvater habe und solche, die ich in meinem Verein oder in meinem Beruf ergreifen kann. Manche Chancen schließen sich gegenseitig aus. Und manch eine, so zum Beispiel in ein anderes Land zu ziehen, macht nahezu alle anderen bisherigen Möglichkeiten zunichte und erschafft gleichzeitig eine ungeheure Fülle neuer Chancen.

Manche Chancen entstehen aus dem Wandel der Welt von alleine. Die meisten Chancen muss man sich aber selbst erarbeiten durch Bildung und Entwicklung. Man sollte sich also nicht nur nach Chancen umsehen, die schon da sind. Wir können uns auch nach Möglichkeiten umsehen, ganz neue Chancen zu erschaffen oder aus winzigen, fernliegenden Träumen ganz konkrete Chancen zu machen.

So gilt es für uns zunächst einmal, uns einen Überblick zu verschaffen, zu sehen, welche Chancen sich bieten. Dann gilt es, auszuwählen, diejenigen Chancen zu benennen, die wir fortan Ziele nennen wollen. Und diesen Überblick benötigen wir immer wieder neu. Denn wie gesagt. so ziemlich alles im Leben hängt davon ab, welche Chancen wir wählen. Für unser strategisches Denken also eine entscheidende Aufgabe.

AufgabeAufgabe: Bitte überlegen Sie kurz, ohne eine umfassende Analyse zu machen, und notieren Sie zehn verschiedene Chancen aus verschiedenen Feldern, die sich momentan bieten, Ihr Leben zu verbessern.
 

Ihre Risiken

Aktive und passive RisikenJede Chance birgt Risiken. Was könnte nicht alles scheitern?

Risiken können wir selbst erzeugen, indem wir unaufmerksam über die Straße gehen. Risiken können von der Umwelt ausgehen, betrunkenen Rasern vielleicht. Und wir können selbst wieder den Wandel der Welt verschlafen und ignorieren, dass Elektroautos lautlos daherrollen.

Risiken werden von der Umwelt auch ganz gezielt erzeugt. Sie erwachsen eben auch aus den Bemühungen von Wettbewerbern und nicht nur aus Wechselfällen des Lebens. Nicht jedes Risiko ist versicherbar. Und das Fatale an Risiken: Manchmal kann ein einziges Risiko tausend Chancen zunichte machen.

Strategisches Denken muss also auch Risiken benennen, analysieren, abwägen und beseitigen. Auch große Projekte, die immer nur von chancenorientiert denkenden Menschen vorangebracht werden können, leben davon, dass eben doch auch die eher unbeliebten "Bedenkenträger" zur rechten Zeit Gehör finden. Wir brauchen aber wirklich nicht in jedem Projekt monatelang im Voraus definierte Notbremsen. Wir machen einfach einen neuen Versuch, geben nochmals Geld aus, gehen einfach ein zweites Mal in die Prüfung...

Aber das Ausmaß der Risiken sollten wir vorher kennen. Die grundsätzliche Entscheidung, welche Risiken wir tragen wollen und welche nicht, ist strategisch außerordentlich bedeutsam. Auch damit muss sich strategisches Denken auseinandersetzen.

bunte Armee-UniformDie Kosten/Nutzen-Seite

Stärken zu stärken oder Schwächen abzumildern, kann unterschiedlich teuer sein. Ein gutes Beispiel, um einmal mehr das Militär als Umfeld der Strategie zu bemühen, ist Armeebekleidung. Wir bringen sie heute mehr mit Outdoor und Mode in Verbindung als mit ihrer strategischen Bedeutung. Früher musste sie Feinde einschüchtern, den Untertanen imponieren und Freund und Feind unterscheiden helfen. Damals konnte sie nicht bunt genug sein. Seit aber das Haber-Bosch-Verfahren mit neuen Sprengstoffen den Schwarzpulver-Rauch vom Schlachtfeld hat verschwinden lassen, soll die Armeebekleidung vor allem gut tarnen.

Investitionen in Kampfgerät gehen in die Milliarden und bis die Panzer dann wirklich fahren und die Hubschrauber abheben können, braucht es nochmals Milliarden an Nachbesserung und Wartungskosten

Ein wirksameres Tarn-Muster für die Uniform wird dagegen nicht viel mehr kosten als das weniger Wirksame. Und selbst wenn es nur ein Zehntel Promille der Soldaten rettet, ist es eine klar bessere Investition, die Schwäche "Sichtbarkeit" zu mindern als auf die Stärke "teuerster Schützenpanzer der Welt" zu setzen.

AufgabeAufgabe: Bitte überlegen Sie kurz, ohne eine umfassende Analyse zu machen, und notieren Sie einige große Risiken für Ihr privates und Ihr berufliches Leben. Notieren Sie, ob Sie etwas tun und was Sie tun, um das Risiko zu minimieren.

AufgabeAufgabe: Genug Zeit? Dann lesen Sie bitte gleich die Ausführungen über die SWOT-Analyse und führen Sie eine solche Analyse durch. (Das lohnt sich aber meist nur, wenn man es mit Sorgfalt und entsprechendem Zeitaufwand macht.)
 

Zusammenfassung

AufgabeAufgabe: Bitte vergegenwärtigen Sie sich nochmals die vier genannten Sektoren, um die sich strategisches Denken kümmern muss.
 

Stärken/ Schwächen Profile können Sie ganz einfach und übersichtlich mit meineZIELE erstellen: Infos zur Anwendung finden Sie hier.

Und jetzt zur nächsten Trainingseinheit: Einen Vorsprung schaffen

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