Denkmethoden gibt es nicht aus Zufall,
sondern weil unser Gehirn
bestimmte Defizite
hat ...
Die
Dreiteilung des Gehirns und wie wir sie nutzen können
Das menschliche Gehirn hat sich in drei großen
Schritten entwickelt, noch heute erkennbar an drei
übereinanderliegenden Teile mit verschiedenen Funktionen.
Gut zu wissen und manchmal leicht zu nutzen:
Unser Gehirn ist kein Einheitsbrei...
Das menschliche Gehirn hat eine lange Zeit der Entwicklung und der Anpassung hinter sich. Deutlich erkennbar ist sie an den Teilen, aus denen sich das Gehirn zusammensetzt. Wir finden im Wesentlichen drei übereinandergeschichtete verschiedene Elemente. Diese sind noch dazu auch in sich halbiert, bzw. paarig ausgelegt auch im Sinne einer Ersatzfunktion.
Das Stammhirn
Man zitiert manchmal leichtfertig den Spruch "Die Dinosaurier sind ausgestorben, zu viel Panzer, zu wenig Hirn". Zumindest den Dinosauriern tut man damit unrecht, denn es waren gerade diese Tierarten, eben die Saurier und die Reptilien, die erstmals Gehirne in unserem heutigen Sinne entwickelten.
Das soll allerdings nicht heißen, dass nicht auch Insekten (Bienen haben sogar eine Sprache, den Bienentanz) oder etwa Amphibien (Frösche können mit den Augen denken) nützliche Nervensysteme besäßen. Was nun ein Gehirn ist oder nicht, ist also weitgehend Definitionssache.
Das
Stammhirn kann man in mancherlei Hinsicht mit der
Steuerung einer Werkzeugmaschine vergleichen. Sie
mag manchmal intelligent wirken. Aber sie denkt
nicht. Manche Schlangen würden verhungern, wenn
niemals ein Reiz, etwa ein Geruch oder eine Bodenerschütterung,
auftritt. Von sich aus werden sie nicht aktiv.
Dieses Reptiliengehirn, Steuerzentrale für viele relativ primitive Grundfunktionen, hat sich im Laufe der Jahrmillionen deutlich weiterentwickelt. Die Vögel beispielsweise besitzen trotz ihrer vielfach beträchtlichen Intelligenz nur ein solches Reptiliengehirn, allerdings deutlich weiterentwickelt und weitaus stärker durchblutet als bei Reptilien. Auch der Mensch besitzt bis heute einen Gehirnteil, den wir Stammhirn oder Reptilienhirn nennen. Doch auch das Stammhirn des Menschen ist nicht so clever wie das eines Papageis.
Das Zwischenhirn
Mit dem Aufkommen der Säugetiere entstand auch ein weiterer Gehirnteil. Man spricht vielfach vom Säugetiergehirn.
Auch
dieses Relikt unserer Vorfahren finden wir im menschlichen
Gehirn wieder. Dieses Zwischenhirn beinhaltet erstmals
in der Entwicklungsgeschichte das, was wir gemeinhin
als Gefühle bezeichnen. Eine Schlange oder ein Fisch
dagegen besitzt keinerlei Gefühle sondern nur sehr
primitive Reaktionen wie Schmerzempfinden.
Das menschliche Großhirn
Nicht nur der Mensch besitzt ein Großhirn. Aber es blieb dem Menschen vorbehalten, diesen weiteren Gehirnteil zur Blüte zu entwickeln. Das Großhirn ist der Teil des Gehirns, mit dem wir denken. Es sitzt über den beiden anderen Gehirnteilen und ist deutlich größer.
Am Großhirn können wir am deutlichsten
die Zweiteilung erkennen. Allerdings gilt diese
Zweiteilung auch für Zwischenhirn und Stammhirn.
So konnte man Versuche, die
Roger Sperry mit Menschen anstellte, auch mit
Singvögeln nachvollziehen.
Der Verbindungsstrang zwischen den beiden Gehirnhälften, ein dickes Nervenbündel, wird corpus callosum genannt. Man bringt übrigens die verschiedenen Talentschwerpunkte bei Männern und Frauen mit diesem corpus callosum in Verbindung: Es ist bei Frauen wesentlich stärker entwickelt und fördert deshalb die Sprachbegabung, während die stärkere Hemisphärenteilung der Männer Funktionen wie das räumliche Vorstellungsvermögen begünstigt.
Lässt sich das nutzen?
Wir kennen Denkmethoden, die die Hemisphärenteilung des Großhirns mit verblüffendem Erfolg nutzen können. Aber die Dreiteilung in Stammhirn, Zwischenhirn und Großhirn? Meine Recherchen haben praktisch nichts in dieser Hinsicht erbracht. Sie hat hohen Erkenntniswert, aber kaum für den Laien brauchbare, praktische methodische Anwendung. Vielleicht folgendes: