Die medizinische Seite
Jeder hat mal Probleme mit unangenehmen Aufgaben. Es gibt aber psychische Problemsituationen, die es dem Patienten besonders schwer machen, bestimmte Aufgaben zu erledigen, oft sogar ganz unmöglich.
Aufgaben können aus völlig unterschiedlichen Gründen unangenehm sein. Auch jeder gesunde Mensch kennt eine Menge Aufgaben, die er ungern tut.
Offenkundig sind zunächst einmal die rein sachlichen Gründe: Aufgaben, die gefährlich sind, mit Schmutz, Ekel oder besonderer körperlicher Anstrengung verbunden sind.
Daneben gibt es zwei Fälle zu unterscheiden: Eine Aufgabe würde von etwas ablenken, was man gerade lieber tut. In diesem Falle ist praktisch jede Aufgabe unangenehm. Man denke nur an einen Jugendlichen, der vor einem Computerspiel sitzt und der zu der eigentlich angenehmen Aufgabe "Abendessen" gerufen wird. Die Grenzen zum Suchtverhalten sind fließend.
Im zweiten Fall sind es die Aufgaben selbst, die einen eigentlich völlig unsachlichen Widerstand auslösen. So können etwa Hausaufgaben in Mathematik deshalb besonders unangenehm sein, weil das die allgemeine Ansicht in der Gruppe ist und ein Schüler sich zwischen Gruppenzwang und besserer Einsicht in einer schwierigen Lage befindet.
Das Feld der Medizin betreten wir, wenn Aufgaben Teil eines Erinnerungskomplexes sind, etwa in Verbindung von Misshandlungen oder Missbrauch in der Kindheit und ähnliches. Zwischen den recht häufigen, meist "harmlosen" Fällen wie den Mathematikaufgaben einerseits und dem medizinischen Extremfall andererseits gibt es ein weites Feld fließenden Übergangs.