9-Tage-Gedächtnistraining: Tag 1
Ein gutes Gedächtnis ist nicht nur Sache des Trainings, sondern vielmehr der Methode. In diesem Training lernen Sie, mit simplen Tricks erstaunliche Ergebnisse zu erzielen.
Übersicht
Bitte lesen Sie zuerst die Einführung in Gedächtnistricks und kehren Sie dann hierher zurück.
Tipp:
Nutzen Sie als Merkhilfe die Wiederholung: Wenn Sie sich 9 Tage nacheinander mit diesem Kurs auseinandersetzen, bleibt wesentlich mehr davon hängen, als wenn Sie ihn an einem Stück durcharbeiten ...
Ist Ihr Gedächtnis wirklich schlecht?
Es gibt drei Punkte, an denen das Gedächtnis scheitern kann:
- Wir prägen uns etwas nicht richtig ein
- Der Gedächtnisinhalt verflüchtigt sich
- Wir wissen etwas, können es aber nicht abrufen
Wenn mindestens einer dieser Punkte Schwierigkeiten macht, glauben wir, wir hätten ein schlechtes Gedächtnis.
Richtig einprägen
Es gibt verschiedene Wege und Grundlagen, sich
Gedächtnisinhalte einzuprägen. Allen gemeinsam ist
das Interesse. Je mehr Sie sich für etwas, z. B.
einen Namen, interessieren, desto leichter fällt
es Ihnen, sich diesen Namen zu merken.
Tipp:
Nutzen Sie den Priming-Effekt: Abends kurz durchlesen und morgens lernen verdoppelt (!) den Lernerfolg.
Es ist sinnvoll, verschiedene Mittel und Kanäle
zu kombinieren, Bilder und Worte zusammenzufassen
und Ähnliches mehr. Beispiele, wie das systematisch
gehen könnte, finden Sie in diesem Kurs.
Gedächtnisinhalte müssen gut verankert sein, etwa durch intensives Erleben, starkes Interesse, mehrere Eingangskanäle. Und sie müssen leicht wieder gefunden werden. Eselsbrücken müssen an den richtigen Stellen sitzen.
Nicht verflüchtigen lassen
Einmal gut Gelerntes bleibt unserem Gedächtnis
lange haften. Nur was nicht wiederholt wird, geht
allmählich wieder verloren. Das Gedächtnis selbst
braucht in jungen Jahren kein spezielles Training.
Erst in der Größenordnung ab fünfzig, sechzig Jahren
beginnt die Zeit, in der tägliches
Gehirnjogging
immer wichtiger wird, um nicht vorzeitig an Geisteskraft
einzubüßen.
Tipp:
Die Vergessenskurve: Wiederholen Sie systematisch. Ohne Wiederholung klingt die Erinnerung rasch ab. Es ist sinnvoll, einen Lerninhalt noch am selben Tag zu wiederholen, dann etwa nach 2, 4, 14, 30 Tagen. Diese Abstände sind nur grobe Anhaltspunkte
Sich erinnern!
Oft wissen wir etwas. Doch im entscheidenden Moment können wir etwas nicht abrufen. Das nennt man eine Blockade. Eine solche Gedächtnis-Blockade muss nicht immer sein. Den größten Teil davon reden wir uns selbst ein. Wir programmieren uns sozusagen falsch.
Negative Aussagen wie "Mein Gedächtnis ist schlecht", "Ich kann mir keine Namen merken", "Das brauche ich später nie wieder" ... produzieren solche Blockaden. Sie verhindern die Blockaden durch gegenteilige Befehle an das Gehirn: "Mein Gedächtnis ist gut!", "Die Menschen interessieren mich. Ich möchte mir ihre Namen merken ..."
Assoziationen anstoßen
Der zweite Grund für Blockaden ist, dass wir den falschen Eingang zum Gedächtnis suchen. Oft lohnt es sich, z. B. zu überlegen, wo man eine Person das letzte Mal gesehen hat, wer noch dabei war, wie die Person gekleidet war etc. Nicht zu angestrengt nachdenken!
Heinrich von Kleist hat in seinem berühmten Aufsatz "Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden" eine hervorragende Anregung gegeben: Wenn Sie während des Sprechens den Faden verlieren, plötzlich nicht mehr wissen, was Sie als nächstes sagen wollten, wie Sie weiter argumentieren, dann sprechen Sie einfach aufs Geratewohl weiter.
Selbst neue Gedanken, neue Ideen und Argumente entstehen auf diese Weise. Vergessenes, gerade eben noch Präsentes, fällt Ihnen mit großer Zuverlässigkeit sofort wieder ein. Halten Sie dagegen an, um "nachzudenken", fällt die Erinnerung deutlich schwerer.
Damit nun genug der Theorie. Am Tag 2 beginnen
wir mit praktischen Übungen.
Tipp:
Lern-Tricks: Lesen Sie gelegentlich den Ratgeber Psychologische Lerntricks der PFH Göttingen.
Übung
Erinnern Sie sich noch? Welche Mittel helfen, sich etwas besser einzuprägen? Wie verhindert man Vergessen? Wie kann man Blockaden umgehen?
Aufgabe
Beginnen Sie das Buch "Das perfekte Gedächtnis" zu lesen.