"Der
Fürst" gilt als Lehrbuch der Treulosigkeit, des Unrechts
und des Bösen. Der Zweck heiligt die Mittel. Machiavellis
Handbuch der Machtausübung ist ein Begriff. Und
gerade, weil es so oft zitiert wird, sollte man
es kennen. Es ist glücklicherweise ein dünnes Büchlein
und schnell gelesen.
Niccolò Machiavelli prägt mit seinen Ausführungen,
wie ein Fürst denken und handeln müsse, die Gedankenwelt
der Politik und der Managementliteratur bis auf
den heutigen Tag erheblich mit. Deshalb sollten
Sie sein Buch dringend lesen. Mitreden können, ist
gerade in dieser Umgebung besonders wichtig.
Mit seinen klaren, logischen
Gedanken setzt sich Machiavelli unerbittlich über das christliche Menschenbild
hinweg. Menschen sind Werkzeuge, Freund oder Feind
und in bestimmten Situationen gnadenlos zu vernichten.
Eigenartigerweise schrieb er nur nieder, was andere
dachten und taten. In einer Welt, die von
echten Borgias beherrscht wurde, war diese Denkweise
wahrscheinlich breit akzeptiert.
Trotzdem ist es Machiavelli, der für diese Denkweise,
für machiavellistisches Denken, steht. Sein Buch
musste schon für so manchen teuflischen Plan als Rechtfertigung herhalten.
Dennoch ist Machiavellis Buch nicht einfach so
abzustempeln. Es zählt nicht umsonst zu den berühmtesten
und auflagenstärksten Büchern überhaupt. Es gehört
zu den Büchern, über die viel geschrieben wird.
Und was die Empfehlung angeht, es zu lesen oder
nicht, so verhält es sich wie mit vielen berühmten
Werken. Es ist nun einmal sinnvoller, Goethes Werke
zu lesen als Bücher über Goethes Werke. Es ist besser,
die Bibel zu lesen als Bücher über die Bibel.
Lesen Sie deshalb auch in diesem Fall das ganze Buch. "Il principe", so der
italienische Originaltitel ist schon mehr als 500 Jahre alt. Es ist aber trotz
vieler historischer und lokaler Bezüge erstaunlich gut verständlich. Und ohne
Anhang und Einleitung sind es kaum mehr als 100 kleine Seiten. Diesen
Zeitaufwand ist es wert, das Original zu kennen und zu wissen, was Machiavelli
wirklich geschrieben hat. Es lohnt sich nicht, auf ein noch ein klein wenig
dünneres Sentenzbüchlein auszuweichen. Machiavellis Werk ist nicht mit einer
Ansammlung von Zitaten zu erfassen, sondern nur in der Abfolge seiner klaren
Gedanken. Diese haben ihn bekannt gemacht und nicht einzelne Sprüche.
Eines sollten Sie dabei auf jeden Fall auch im
Auge behalten, und deshalb finden Sie diese Empfehlung
an dieser Stelle: Viele strategische Gedanken lassen
sich auch ohne ihren Anteil an Bösem und an Unrecht
in die moderne Wirtschaftswelt übersetzen und anwenden.
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