Das Elf- Uhr- Loch muss nicht sein.
Der
Begriff Elf-Uhr-Loch stammt nicht aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen,
sondern aus der Fernseh-Reklame für irgendwelche Müsli- oder Schokoladeriegel.
Aber immerhin, das Phänomen existiert wirklich. Es tritt bei allen
Arten von Arbeitsumgebungen auf und ist auch bei Schülern an der
Leistung messbar.
Wodurch entsteht das 11-Uhr-Loch?
Das menschliche Gehirn benötigt Zucker, um seine Aufgaben erfüllen zu können. Ist der Zucker verbraucht, sinkt also der Blutzuckerspiegel unter einen bestimmten Wert, lassen Konzentration und Lernfähigkeit stark nach.
Das Phänomen ist sowohl bei Schülern als auch bei Büroberufen sehr häufig zu beobachten.
Man kann sich in der Ursache auch sehr täuschen: Viele Menschen haben den ganzen Vormittag noch nichts getrunken.
Zwei Gegenmittel
Das Gegenmittel Nummer Eins ist das aus der Fernsehwerbung: Zucker nachführen. Schulkindern sollte man ein Frühstücksbrot mitgeben, am besten mit einem zusätzlichen Apfel.

Tipp:
Das vermutlich beste Nahrungsmittel gegen das Elf-Uhr-Loch
ist ein Apfel.
Er enthält Zucker, Vitamine, Ballaststoffe und viel
Flüssigkeit, aber kein Fett.
Den Konkurrenzkampf beenden
Das zweite Gegenmittel wirkt nicht so kurzfristig. Es beruht auf folgendem Zusammenhang: Bei Menschen, die zu wenig Bewegung haben, arbeiten die Muskeln genau wie das Gehirn durch Zuckerverbrennung. Es entsteht ein Wettbewerb. Die Zuckervorräte sind schnell aufgebraucht. Das Elf-Uhr-Loch entsteht.
Diesen Effekt kann man umkehren. Man kann die Muskulatur auf Fettverbrennung umstellen. Dann braucht nur das Gehirn den Zucker im Blut. Der Vorrat reicht länger. Das 11-Uhr-Loch bleibt aus.
Die Umstellung ist
einfach. Es ist derselbe Ratschlag, den Sie auch in anderem
Zusammenhang immer wieder finden: Vier mal pro Woche mindestens eine
halbe Stunde aerobe Bewegung. Das heißt z. B. Jogging, Tanzen, Aerobic.
Aerob heißt: Anstrengen, aber nicht außer Atem kommen. Notfalls joggt
man langsamer als Spaziergänger gehen.
Über das Elf-Uhr-Loch entscheiden wir schon um Sieben
Das 11-Uhr-Loch gibt es nicht bei jedem und nicht bei jedem um die gleiche Zeit. Was im Laufe des Vormittags einen Leistungsabfall bewirkt, ist sehr häufig ein Problem, das mit dem Frühstück beginnt. Eigentlich entscheiden wir schon morgens um Sieben, wie unser Insulinspiegel in den nächsten Stunden verlaufen wird.
Schüler, die gut frühstücken, schreiben nachweislich bessere
Klassenarbeiten. Die alten Römer haben es sogar geschafft, eine
Schlacht (die erste gegen Hannibal) zu verlieren, weil sie ohne
Frühstück antraten. Was bezüglich des Elf-Uhr-Lochs wohl das
Wichtigste ist, das ist der Eiweißgehalt. Insbesondere Brot mit viel
Eiweiß, also Vollkornbrot statt Baguette, wirkt sich sehr positiv
aus.
Wer mit seinen Kindern frühstückt und ein Pausenbrot mitgibt, trägt mehr zum Schulerfolg bei als durch noch so gründliche Hausaufgabenkontrolle.
Rhythmen beachten und beeinflussen
Das Elf-Uhr-Loch ist nur eines von mehreren Leistungstiefs, die uns während eines Tages ereilen. Besonders häufig sind Leistungsrückgänge etwa ein bis zwei Stunden nach der mittäglichen Hauptmahlzeit. Ebenso gibt es (von Mensch zu Mensch verschieden) zu recht regelmäßigen Uhrzeiten Leistungshochs.