Wie steuert man seine Träume?
Und wie stellt
man Albträume ab?
Träumen Sie manchmal schlecht? Werden Sie im Traum verfolgt? Oder glauben Sie, irgendwo herunterzufallen? Träume sind beeinflussbar. Albträume kann man abstellen. (Übrigens: Rechtschreibung ist auch so ein Albtraum: Immerhin darf man laut Duden auch Alptraum schreiben. B oder p ist mittlerweile egal.)
Träume sind lebensnotwendig
Unser Gehirn benötigt Träume, um zu lernen. Die Verarbeitung im Traum erstellt neue Assoziationsbahnen im Gehirn. Neue Verknüpfungen führen zu neuen Ideen. Die Wiederholung früherer Ereignisse hilft mit, zu selektieren, Unwichtiges und Unangenehmes zu vergessen oder andererseits Lernstoff besser einzuprägen.
Unser Schlaf kennt verschiedene Phasen, darunter der traumlose Tiefschlaf und die REM (rapid eye movement) - Phase, in der wir die Träume erleben. Das hat auch mit der Aktivität der beiden Gehirnhälften zu tun. (Forscher haben z. B. auch festgestellt, dass Enten in der Lage sind, abwechselnd nur mit einer Gehirnhälfte zu schlafen und mit der anderen Wache zu halten.)
An die übergroße Mehrheit der Träume können wir uns nicht erinnern.
Warum Albträume?
Unser Gehirn hat nicht nur Erfreuliches zu verarbeiten. Schlechte Kindheitserinnerungen, traumatische Erlebnisse und anderes kann Träume auslösen, die wir als sehr unangenehm empfinden. Aus Ängsten werden Angstträume. Sehr starke Gefühle werden in unseren Erinnerungen mit festgehalten. Die erste Liebe oder ein Todesfall sind daher in der Erinnerung stark gefühlsmäßig beeindruckt. Auch diese Gefühle kommen häufig im Traum hoch und können so stark sein, dass man davon erwacht...
Träume hängen oft auch mit Eindrücken aus früher Kindheit zusammen. Erlebnisse oder Fernsehsendungen, denen man in diesem Alter einfach noch nicht gewachsen war. Und manchmal ist der Kopf einfach auch mit Müll gefüllt wurden, den man seither nie hat abbauen können.
Träume kann man deuten. Dinge, die uns im Traum bewegen, haben uns möglicherweise auch im "Leben" bewegt. Häufig sind Ereignisse nicht "fertig verarbeitet". Oft ist das Gewirr an Gedanken, das sich an Ereignisse knüpft, sehr komplex, wohl mit ein Grund, warum Psychologen über das Gesamtgebilde an Gedanken und Gefühlen rund um ein Erlebnis von "Komplexen" sprechen.
Traumdeutung ist schwierig und keineswegs immer möglich. Sie gehört in die Hand eines erfahrenen Psychologen oder in Ihre eigene Hand. Im oberflächlichen Gespräch mit Bekannten sind Ratschläge allzu schnell bei der Hand, oft aber so wertlos wie die Kunst einer Wahrsagerin auf dem Rummelplatz.
Albträume herbeiführen?
Das Herbeiführen von Albträumen ist oft einfach: Ein schweres Essen spät abends, Rosenkohl und Speck vielleicht, dazu ein Horrorfilm im Fernsehen. Aus dieser Mischung entstehen leicht sehr bewegende Träume.
Eine weitere Möglichkeit, generell das Träumen (genauer gesagt, das Erinnern an Träume) zu fördern, ist es, einige Sandkörner ins Bett zu legen und so seinen Schlaf leicht zu stören.
Eine dritte Möglichkeit ist, mit Hilfe geeigneter Nahrungsmittel die Arbeit des Gehirns zu verbessern: siehe Brain Food.
Doch wie wird man Albträume wieder los?
Müllvermeidung
Albträume sind keineswegs immer schwierige psychologische Probleme. Oft ist es einfach der Müll aus dem Fernsehen, Gewaltszenen, Horror, Psychothriller und dergleichen mehr. Einfach Fernseher aus, Joggen gehen oder ein Buch zur Hand nehmen. Das hilft.
Erst mal besser schlafen
Wir können die Umstände des Schlafens verändern. Neben den Essensgewohnheiten am Abend ist es vor allem die Temperatur, die wir relativ leicht verändern können. Wir können uns mehr oder weniger zudecken. Wir können bei offenem oder geschlossenem Fenster schlafen, das Schlafzimmer heizen oder auch nicht. Auch einige, wenn auch nicht alle Geräusche sind beeinflussbar. Tickende Wecker kann man durch einen Wecker mit Digitalanzeige ersetzen. Menschen mit Apnoe schlafen mit einem kleinen Rucksack, damit sie nicht auf dem Rücken liegen ...
Probieren Sie solche Dinge einfach mal aus. Und ganz wichtig: Schlafen Sie bei guter Luft? (Siehe "Luft zum Denken" und denken Sie über eine Kohlendioxid-Ampel (Amazon Affiliate Link) nach.)
Albträume loswerden
Schwerwiegende Albträume bedürfen möglicherweise der Abhilfe durch einen Psychotherapeuten. Viele normale Fälle sind aber durch simple Vorsatzbildung zu vermeiden.
Beispiel: Sie träumen häufig davon, von irgendeinem Ungeheuer oder von Schlangen verfolgt zu werden. Nehmen Sie sich tagsüber bei normaler Gehirnaktivität vor, wie Sie beim nächsten Traum dieser Art reagieren werden. Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen Flammenwerfer dabei. Versuchen Sie, sich ein lebhaftes Bild einzuprägen, wie Sie Ihre Verfolger vernichten...
Ähnlich ist es bei Fallträumen: Stellen Sie sich vor, Sie könnten fliegen. Stellen Sie sich vor, wie Sie über eine blühende Frühlingslandschaft gleiten. Versuchen Sie, sich diese Szene sehr lebendig vorzustellen. Achten Sie auf die Fülle der Farben, auf die Bewegung, auf den kühlenden Wind, den strahlenden Sonnenschein, auf Vögel, Wolken, Berge, Seen, Städte und Dörfer. Achten Sie auf Geräusche. Stellen Sie sich fliehende Tierherden in Afrikas Savannen vor oder die in der Sonne glitzernden, endlosen Blechkolonnen auf unseren Autobahnen.
Spielen Sie solche Szenen ein paarmal durch. Ihr Gehirn kann sich während des Schlafes daran erinnern. So können aus Alpträumen außerordentlich schöne Träume werden.
Die Ursache des Albtraums
Im Traum zu fliegen, fällt vielen Menschen leichter, wenn sie sich ein reales Gerät vorstellen, also einen Gleitschirm oder Drachenfliegen. Der Albtraum, in dem man fällt und fällt, hat wohl auch den Hintergrund, dass einem tatsächlich ein wichtiger psychischer Halt fehlt. Es scheint wohl auch so zu sein, dass ein Falltraum, den man in ein Flugerlebnis umwandelt, auch auf die Psyche zurückwirkt, ähnlich wie Körpersprache. Man kann also nicht nur hoffen, schöner zu träumen und gesünder zu schlafen. Man stabilisiert seine Psyche, wenn man Träumen eine positive Wendung gibt.
Wir versuchen also, Träume zu lenken, ihnen einen guten Ausgang zu geben und Lösungen vorzubereiten. Es ist wichtig, dass man da ganz generell eine gute Einstellung gewinnt und diese auch auf die Träume überträgt: Die Albtraumsituation ist wie ein Problem. Die gute Einstellung dazu ist: "Dann suche ich eine Lösung". Wer den ganzen Tag so denkt, kann das auch auf Träume übertragen.
Tipp:
Stellen Sie sich kurz vor dem Einschlafen glückliche Erlebnisse vor, Dinge, die Sie sich "erträumen" und Ziele, die Sie gerne erreichen wollen. Die Verarbeitung dieser Vorstellungen im Traum erleichtert es Ihnen, diese Ziele und Situationen auch zu erreichen.
Träume schwächen
Wer einen Albtraum hat, leidet. Ein Albtraum kann uns den ganzen Tag verderben. Es geht allerdings auch umgekehrt. Ein angenehmer Tag färbt auch wiederum die Träume der Nacht. Das kann man auch ganz gezielt nutzen. Wenn man gerade in guter oder wenigstens neutraler Stimmung ist, kann man sich die typischen Elemente seiner Albträume in Erinnerung rufen. Man spricht, wenn man das öfter macht, von einer Art Desensibilisierung. Man macht sich also weniger empfindlich. Das führt aber nicht nur zu einer Art Gewöhnungseffekt. Vielmehr färbt die gute Stimmung auf den Traum ab. Er wird das nächste Mal ein klein wenig schwächer sein.