Cookie Consent by FreePrivacyPolicy.com Farben und ihre Wirkung auf Gefühl und Verstand

Wie Farben wirken

Über die Wirkung von Farben

Farben beeinflussen. Wie nutzen wir das?

Farben in der KunstWann haben Sie zuletzt eine neue Farbe gesehen? Eine Farbe, die Sie nie zuvor gesehen haben?

Diesen Eindruck hatte ich zuletzt an einem See in Finnland. Und mir wurde dabei klar, dass es keine neue Farbe war. Jede Farbe haben wir schon gesehen. Es war die Farbwirkung. Der Gesamteindruck vieler Farben, die Stille und das Licht. Die Farbwirkung war neu.

Es gibt erstaunliche Erkenntnisse über unser Verhältnis zu Farben. In einer grünen Umgebung ist unser Zeitgefühl anders als in einer roten Umgebung. Bei grünem Licht scheint die Zeit schneller zu vergehen. Akustische Signale sind in der Lage, unser Sehfeld für die Farbe Grün zu vergrößern.

Farben beeinflussen uns. Sie wirken auf unsere Stimmung. Und wir versuchen, durch Farben Stimmungen zu erzeugen. Gut, wenn man weiß, wie Farben wirken!

Farben beeindrucken

Das Grün, Rot oder Braun der Parteien, das Purpur der Könige, das Blau der Arbeiter. All diese Farben wecken Eindrücke in uns. Verschiedene Eindrücke noch dazu. Europäer heiraten in weiß. Andere tragen Weiß zur Beerdigung. Menschen verschiedener Kulturen oder Epochen empfinden oder empfanden Farben auf verschiedene Weise. Im Russischen z. B. steht für "Rot" und für "Schön" derselbe Wortstamm.

rote FahnenManchmal sind es reine Zufälle, so etwa wurde Braun die Grundfarbe des Dritten Reiches durch einen zufälligen billigen Posten braunen Tuchs, der kurzfristig zu erwerben war, Zufälle, die aber unser Farbempfinden prägen.

Es gibt eine regelrechte "Geschichte der Farben". Das Rot der Purpurschnecken war aufgrund der hohen Kosten für Jahrhunderte Königen und Mitgliedern der höchsten Schichten vorbehalten. Die nachweisbare Wirkung auf Menschenmassen wurde meines Wissens erstmals in der französischen Revolution eingesetzt. Seither taucht Rot immer wieder als Farbe von Massenbewegungen auf. Spätestens die russischen Kommunisten haben eine Verbindung von Rot und Kommunismus geschaffen, die im Bewusstsein der Menschen noch lange überdauern wird.

Farben wirken also keineswegs nur aus archaischen Gründen wie "rote Beeren sind reif und gesund, grüne Landschaften bieten eine stabile Lebensgrundlage ...". Die Einflüsse der Farben sind sehr vielfältig.

Eine gewaltige Aufgabe also, wenn man die Wirkung der Farben systematisch, gründlich und mit Anspruch auf wissenschaftliche Exaktheit darstellen will. Der vernünftigste Ansatz beruht daher nicht nur auf Beobachtung und Deutung, sondern auf umfangreichen statististischen Erhebungen. Man macht also Studien, in denen man zum Beispiel untersucht, welche Eingenschaften und Emotionen die Menschen bestimmten Farbkombinationen zuordnen.

Farben verleihen Wert

NationalfarbenFarben verändern in vielen Fällen, wie Menschen oder Produkte wahrgenommen werden. So haben Studien gezeigt, dass Männer Frauen in roter Kleidung attraktiver finden. Das wird in diesem Fall wohl natürliche Gründe haben. Sehr deutlich wird diese Art der Farbwirkung aber auch bei "Kulturfarben", insbesondere Farben, die sich eine Gruppe von Menschen zu eigen gemacht hat. Das gilt zum Beispiel für Vereinsfarben. Emotionen, die an eine Farbkombination geknüpft sind, lassen sich leicht auf Souvenirs übertragen. Pokale mit farbigem Logo in den Vereinsfarben schaffen eine große Verbundenheit.

Alle Staaten dieser Erde haben heute irgendeine Form von Flagge und Nationalfarben. Diese finden sich dann aber auch auf Produktverpackungen überall auf der Welt nicht als Herkunftskennzeichnung, sondern um unterschwellig oder ganz offen die Emotionen wachzurufen, die man mit der Nationalflagge verbindet. Und natürlich sind sie Gegenstand der nationalen Propaganda. In der abgebildeten Briefmarken wird z. B. durch zwei rote Skier und einen weitgehend weißen Zwischenraum gleicher Breite die österreichische Flagge gebildet und dem Betrachter unbemerkt untergejubelt.

Die Lieblingsfarbe

RotkäppchenEs sind nicht die Sternzeichen unserer Geburt, die unsere Entwicklung bestimmen, sondern viel eher die Umgebung der ersten Lebensmonate. Die Länge der Tage in unseren ersten drei Lebensmonaten vielleicht? Die Farben der Umgebung in der Zeit, in der sich das Farbsehen entwickelt? Wir wissen das alles nicht so genau. Aber eines ist sicher: Jeder Mensch wird geprägt durch seine Gene, seine Umgebung und die Zeit, in der er lebt.

Kinder lernen sehr früh, Farben zu benennen und Farben spielen natürlich auch in Kindermärchen eine große Rolle. Es ist jedenfalls nicht verwunderlich, dass Farben tief in unserer Psyche verwurzelt und mit den verschiedensten Emotionen und Erinnerungen verknüpft sind.

Tipp

Tipp:

Unsere Farbwahrnehmung ist veränderlich. Koffein erhöht z. B. die Grünempfindlichkeit unserer Augen.

Pauschale Urteile, Patentrezepte, sind in der Deutung von Farben nicht gefragt und nicht möglich. Und wenn wir selbst Farben zusammenstellen, die Gestaltung einer Zeitungsannonce oder die Kleidung fürs erste Rendezvous, sind Gespür und Gefühl gefragt, und eben nicht klare Erkenntnisse. Aussagen über Farben sind zunächst Prozentsätze. 40% aller Männer bevorzugen Blau. 36 % aller Frauen tun dies auch...

Farbkombinationen

Gäbe es nur einzelne Farben, dann wäre die Wirkung der Farben übersichtlich und vielleicht doch schnell abgehandelt. Farben wirken aber zusammen. So ist weder schwarz noch orange eine ausgesprochene Warnfarbe. Die Kombination schwarz/orange ist es aber sehr wohl. Noch dazu, wenn man in jüngerer Zeit einen Wespenstich erlitten hat.

WarnfarbenVielleicht haben Sie sich schon gefragt, was Farben mit Denkmethoden zu tun haben. Noch dazu, wenn es an einfachen Rezepten außerordentlich mangelt?

Farben verstehen

Es geht weniger um die Methode, es geht um das Verstehen von Farben.

Dieser Text ist eine Buchempfehlung, eine Empfehlung für "Wie Farben auf Gefühl und Verstand wirken" von Eva Heller. Das ist ein Buch, in dem es nicht nur um die Farben geht. Eva Heller zeigt eine immense Vielfalt von Bezügen rund um Farben, historische, linguistische, kulturelle Bezüge. Wussten Sie, dass Napoleon mit 52 Jahren starb, nur weil seine Lieblingsfarbe Grün war? Kennen Sie den historischen Streit um die Farben der Flaggen? Wissen Sie, wie sich die Kunst des Färbens entwickelt hat? Warum im Film die guten Cowboys weiße und die Bösewichter schwarze Hüte tragen?

Tipp

Tipp:

Farben beeinflussen unser Bewusstsein: Bei grünem Licht vergeht die Zeit scheinbar deutlich schneller als bei Rotlicht.

Zu jeder Farbe, ja fast zu jeder Nuance möchte man glauben, gibt uns Eva Heller nicht nur die klaren Fakten aus einer umfangreichen Studie über Farbwirkung, sondern eine Fülle an interessanten Bezügen. Sie macht aus der vordergründig langweiligen Aufzählung von Farbwirkungen ein Buch, das sich spannender liest als mancher Roman. Unmerklich und doch schon nach wenigen Seiten beginnt etwas von diesem Farbgefühl in uns zu reifen, das wir eigentlich nur Künstlern und Werbeprofis zutrauen.

Tipp

Tipp:

Farben beeinflussen uns. In einer grünen Umgebung z. B. empfinden wir den gleichen Geräuschpegel weniger laut als in einer anderen Umgebung.

Vielleicht doch noch ein direkter praktischer Nutzen: Wissen Sie, wie man sich in einem tiefenpsychologischen Farbtest verhalten sollte? Dem Lüscher-Test zum Beispiel? Farben sind sehr nützlich in Verbindung mit Gedächtnistricks oder als Ordnungselement, z. B. in Software. Farbige Inhalte kann man sich besser merken und daher auch eine bestimmte Ordnung viel schneller erfassen.

Die Macht der Farben

Baumaschinen sind gelb, Feuerwehr ist rotFarbwirkung ist mehr als nur offensichtliche Kulturfarben: Ampelfarben, Farben von Einsatzfahrzeugen oder Uniformen. Farbwirkung ist auch Manipulation. Farben können heilen oder krank machen, Entscheidungen beeinflussen, Gefühle wecken, Stimmungen erzeugen oder verändern.

Wir erkennen durch die Beschäftigung mit Farbwirkung plötzlich Zusammenhänge, erkennen, wie uns die Werbung manipuliert, aber auch die Tapeten unserer Räume, die Farben im Büro und in der Straßenbahn. Wir gewinnen an Selbsterkenntnis.

Warum sind uns bestimmte Farben oder Farbkombinationen sympathisch? Hat die Werbung den Zusammenhang erzeugt oder nur genutzt? Warum können Warenzeichen, wie das Köllnflocken-Logo noch nach Jahrzehnten angenehme Kindheitserinnerungen wecken?

Es ist nicht nur unmittelbarer Nutzen, der uns zu diesem Buch greifen lässt. Es ist die Freude an Farben. Die Freude am Nachdenken, am Sich-Einfühlen in Farben. Und daraus erwächst dann doch etwas, was mit Worten eigentlich nicht zu machen ist: Ein Gefühl dafür, wie Farben wirken.

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