
Wird verteilt sich Ihr Produkt-Portfolio auf die McKinsey-Matrix?
Wenn ein Unternehmen sich aus einem Markt zurückzieht oder wenn es in ein neues Produkt mit guten Zukunfts-Chancen investiert, dann sind das strategische Entscheidungen. Das Ausmaß der Chancen und Risiken auf diesem Gebiet macht es zu einem wichtigen Betätigungsfeld für Strategen.
Was ist die McKinsey-Portfolio-Matrix?
Mit vier "Schubladen" wie bei der BCG-Matrix (bitte zuerst lesen) kann man die reale Welt nicht genau genug abbilden. Das sagte sich jedenfalls die McKinsey-Unternehmensberatung und schuf deshalb ein sonst sehr ähnliches System mit neun Schubladen, die McKinsey-Portfolio-Matrix.
Die beiden Achsen werden im McKinsey-System meist mit Marktattraktivität und Wettbewerbsstärke bezeichnet.
Das McKinsey-Diagramm sieht auf den ersten Blick aus wie das Gleiche in Grün. Es gibt aber einen gewichtigen Unterschied zur Vorlage der BCG:
Viele Faktoren
In die Marktattraktivität fließen dabei eine ganze Reihe von Faktoren ein. Neben dem Marktwachstum, das die BCG in ihrem System als alleiniges Kriterium ansetzt, sollen hier auch Marktzugänglichkeit, Wettbewerbslage, das politische und gesellschaftliche Umfeld, die Gesamtgröße des Marktes und die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal, Rohstoffen etc betrachtet werden. Ein interessanter Faktor ist auch: Wie geht es den Wettbewerbern? Verdient man Geld auf diesem Markt? Wie stark sind diese Wettbewerber?
Um daraus einen Skalenwert zu bilden, wird zuweilen intensiv gerechnet, gewertet und gewichtet.
Auf der Seite der Wettbewerbsstärke sieht es ähnlich aus. Der eigene relative Wettbewerbsvorteil setzt sich auch wieder aus verschiedenen Komponenten zusammen. Wie ist die Finanzlage? Gibt es Vorteile bei Personal, Rohstoffen etc.? Gibt es Vorteile durch Patente? Wie sieht es aus mit der eigenen Innovationskraft, mit der Qualität der eigenen Produkte? Mit freien Kapazitäten? Und natürlich mit der aktuellen Marktposition, wie sie die BCG in den Mittelpunkt stellt, in Form des relativen Marktanteils?
Es ist natürlich wünschenswert, mit hoher Genauigkeit an die Erstellung einer solchen Matrix heranzugehen. Doch der Errechenbarkeit sind hier Grenzen gesetzt, so wie man (in dem berühmten Film "Der Club der toten Dichter" ) den Wert von Lyrik nicht mit einer mathematischen Formel erfassen kann. Deutlich schneller und im Ergebnis durchaus ebenbürtig ist die Einstufung durch Konsensbildung mit Voting-Funktionen wie im meineSTRATEGIE-System.
Wie sieht die Matrix aus?
Das McKinsey-Portfolio wird in neun Boxen eingeteilt und sieht dann beispielsweise so aus:
Hier wurde bereits durch Einfärben eine Einteilung in drei Gruppen vorgenommen. In diesem System werden Normstrategien verwendet, aber nicht für jede Box eine andere, sondern gruppenweise. Die berühmten Symbolbilder, die man von der Boston Consulting Group kennt, sind natürlich nicht genau übertragbar.