Strategie und Menschen: Beispiel 1, Lernstrategie
Es kommt nicht nur darauf an, schnell und effizient
zu lernen. Es kommt vor allem darauf an, die richtigen
Dinge zu lernen. Dafür braucht man eine Lernstrategie.
Wollen Sie mit geringstem Aufwand die wichtigsten
Dinge lernen? Wollen Sie Stärken ausbauen oder Schwächen
ausbügeln? Wie geht man beim Lernen strategisch
optimal vor? Lesen Sie weiter:
Stärken oder Schwächen?
Überlegungen zur Strategie zeigen immer wieder die enorm positiven Auswirkungen der Konzentration. Auch bei der Auswahl von Lernstoffen zeigt die Konzentration der Kräfte, die Spezialisierung, ausgezeichnete Möglichkeiten zum Erwerb von Vorteilsmerkmalen.
Deshalb stoßen wir immer wieder auf eine Frage, die uns durch unser ganzes Leben begleitet: Sollen wir uns auf die Behebung von Schwächen konzentrieren oder darauf, bereits erkannte Stärken weiter auszubauen? Sollen wir also Wissenslücken stopfen oder Kenntnisse und Fähigkeiten, die wir bereits haben, weiter ausbauen?
Wissenslücken stopfen?
Für die Konzentration auf die Schwachpunkte spricht ein bekanntes Naturgesetz. Das Liebigsche Wachstumsgesetz sagt: Das Wachstum einer Pflanze orientiert sich an dem Nährstoff, den sie am wenigsten besitzt. Die Lücke entscheidet also. Und das gilt in allen Systemen und Organisationen, die wachsen. So wäre es beispielsweise unsinnig, immer noch mehr noch so gute Werbung zu schalten, wenn wir mangels eines wichtigen Rohstoffs die Nachfrage nach unseren Produkten nicht befriedigen könnten...
Die Wettbewerbstheorie auf der anderen Seite zeigt, dass es in der Natur und in der Wirtschaft stets auf die Vorteilsmerkmale ankommt. Nicht nur Ihr Unternehmen, sondern auch Sie persönlich haben enorme Vorteile von Alleinstellungsmerkmalen.
Was ist nun richtig?
Manche Tiere, etwa der Feldhase, stützen ihr Überleben auf eine einzige, hervorragende Stärke, in diesem Fall die Schnelligkeit. Andere, die Dinosaurier etwa, gingen aufgrund einer einzigen Schwäche, in diesem Fall die enorme Größe, zugrunde.
Es kommt auf mehrere Dinge an: Der Mensch hat das Geld erfunden. Er kann Schwächen durch Stärken ausgleichen. Insofern gelten die Gesetze der Wirtschaft. Ist ein Vorteilsmerkmal groß genug, um mit seinem Ertrag die Schwächen mehr als ausgleichen zu können, so entsteht ein Gewinn. Sind die Schwächen, die Wissenslücken, die Nachteile zu groß, dann ist der Einfluss auf die Gesamtbilanz besser, wenn wir diese Lücke stopfen.