Ein freier Schreibtisch
und Perfekte Ordnung
durch "Chaotische
Ablage"
Alles griffbereit und doch ein leerer Schreibtisch mit einem genialen Trick:
Es geht auch beim Papier immer um unsere Ziele und Aufgaben. Die Formulierung von Zielen bedarf keiner zusätzlichen Papierberge. Aufgaben dagegen können große Mengen Schriftgut betreffen. Ein freier Schreibtisch bedeutet auch einen freien Kopf. Wie organisieren wir das optimal?
Das Grundprinzip: Nicht ordnen wie z. B. eine Bibliothek, sondern einfach ablegen wo Platz ist und diesen Platz merken.
Wohin mit den Unterlagen?
Zu einer Aufgabe gehören oft Schriftstücke, manchmal auch Gegenstände, Fotos, Disketten oder anderes. Arbeitet man jeden Tag das gleiche, dann hat man immer auch gleiche Papierberge. Aber man hat eine klare Ordnung und alles hat seinen Platz.
Dagegen fallen bei "unstrukturierter Arbeit", also Arbeiten mit wenig Wiederholung, Projektarbeit von Führungskräften etc, keine Stapel immer gleicher Vorgänge an. Hier sind die Unterlagen immer wieder anders. Manchmal nur ein kurzes Schreiben, ein andermal ein ganzer Ordner Papier. Viele Menschen stehen dieser Situation hilflos gegenüber und stapeln solche Dinge auf und neben dem Schreibtisch. Das Chaos ist perfekt. Aber das ist keine "Chaotische Ablage".
Video-Clip:
Freier Schreibtisch (5:03) |
Wohin also mit dem Schriftgut?
Das sorgfältige Aufschreiben der Aufgaben im Zeitplanbuch beseitigt wohl eine Reihe von Schmierzetteln und Haftnotizen, bringt aber längst noch keinen leeren Schreibtisch und schon gar keine wohlgeordneten Schränke. Wie also spart man Platz? Unterlagen ins Zeitplanbuch? Das ist Unfug! Die großformatigen Zeitplanbucher wie "Time System" werden ein Stück weit in diesem Sinne benutzt. Aber wollen wir wirklich die Unterlagen zu zweihundert Aufgaben mit uns herumschleppen? Es geht auch anders.
Volltischler oder Leertischler?
Befassen wir uns deshalb kurz mit der "Zwischenlagerung" von Material zu aktuellen Aufgaben auf dem Schreibtisch. Da soll es Leute geben, die praktisch immer zehn Zentimeter über ihrer Schreibtischoberfläche arbeiten müssen und die auch schon mal nach vierzehn Tagen eine schimmelbedeckte Tasse Kaffee im Papiergewühl entdecken. Nicht nur hier, sondern an jedem an unstrukturierten, projektorientierten Arbeitsplatz empfiehlt sich eine ganz einfache Zwischenablage:
Wie lagert man Waren?
Wir sparen Platz im Lager, indem wir leere Plätze vermeiden, indem wir also auf feste Plätze verzichten und Ware dort abstellen, wo gerade Platz frei ist. Klar, dass wir uns jetzt besonders gut merken müssen, wo welche Ware liegt. In der Lagerwirtschaft spricht man vom Prinzip der Chaotischen Einlagerung oder auch der Dynamischen Lagerhaltung. Man spricht deshalb auch bei der Ablage von Papier von Chaotischer Ablage bzw. Dynamischer Ablage.
Papiere lassen sich genauso organisieren. Unsere Unterlagen bleiben also im Schrank oder auf der Festplatte des PCs, bis sie gebraucht werden. Bei der Aufgabe notieren wir aber, wo die Papiere liegen.
Tipp:
Prüfen Sie bei allem, was Sie ablegen, ob nicht Wegwerfen besser wäre!
Außerordentlich effizient: Dynamische Zwischenablage
Angenommen, Sie verwenden nur Papier, also z. B. ein Zeitplanbuch. Dann geht das so: Beschaffen Sie sich einen Tischordner mit 32 Fächern, wie er für die Wiedervorlage verwendet wird (Leitz Nr 5831, man spricht auch von Pultordner oder Wiedervorlageordner)
Legen Sie nun die Unterlagen Ihrer ersten Aufgabe in das Fach 1 und vermerken Sie "A1" in der entsprechenden Aufgabenzeile in Ihrem Zeitplanbuch. Und so verfahren Sie mit dem gesamten Rest Ihrer Aufgaben. Wo die Papierbündel etwas dicker sind, oder wo andere Gegenstände, vielleicht eine Bandkassette für Ihren Computer oder eine EDV-Liste hinzukommen, weichen Sie aus auf ein Hängeregister mit nach oben und seitlich offenen Mappen (Leitz Alpha Hängemappe). Numerieren Sie dort entsprechend B1,B2 ... Im Bild verweist ein Vermerk "B24" auf Fach 24 im Pultordner B.
Die Nummer der Zwischenablage wird natürlich mitgeführt, wenn Sie eine Aufgabe von der "Wunschliste" auf die Wochen- oder Tagesplanung übertragen. Umgekehrt sollten übrigens die Aufgaben der Wunschliste Nummern tragen und diese sich auf dem Schriftgut wiederfinden.
Der Arbeitsaufwand ist verschwindend gering im Verhältnis zum gewonnenen Platz. Räumen Sie jetzt noch Stifte, Stempel, Zettelklotz und Taschenrechner in die Schublade. Und schon sieht es aus, als hätten Sie nichts zu tun. Es empfiehlt sich manchmal, den Chef diskret auf die neue Ordnung hinzuweisen, um solche Mißverständnisse nicht aufkommen zu lassen.
Die Mehrheit der Aufgaben ist klein und normalerweise kurz zu fassen. Für sie haben wir gar keine Unterlagen auf dem Tisch. Eine Aufgabe besteht organisatorisch z. B. aus einem schlichten Hinweis "Versicherung anrufen wegen Brandschutztür" etc.
Tipp:
Nehmen Sie an unserem 25-Tage-Methodentraining teil. Ordnung entsteht nicht durch Aufräumen, sondern durch rationelle Gestaltung der Arbeit.
In der Praxis könnte beispielsweise ein EDV-Leiter einen Aufgabenvorrat von 300 großen und kleinen Projekten vor sich haben. Dennoch kommt er mit der einen Tischmappe und zusätzlich vielleicht 20 Hängemappen aus. Allerdings gibt es auch Fälle, in denen vier oder fünf Mappen zu 32 Fächern nicht reichen. Dann aber macht es erst recht keinen Sinn, die Unterlagen wochenlang auf einem Stapel liegend auf dem Schreibtisch zu haben.
Wann nutzt man Hängemappen?
Eine Hängemappe dient wie Ihre ganze Büroorganisation nicht nur der Ordnung, sondern der Organisation. Man setzt Hängemappen meist ein, weil die Anzahl der Dokumente groß ist, wenn also ein Pultordner bei weitem nicht alle Dokumente aufnehmen kann. Das ist aber meist dann gegeben, wenn nicht eine Managementaufgabe im Vordergrund steht, sondern eine Wiederholaufgabe, beispielsweise die Verwaltung von zweihundert offenen Aufträgen. Die jeweilige Hängemappe wird man mit der Auftragsnummer beschriften oder mit der Kundennummer.