Wie Sie mehr leisten dank Biorhythmus
Biorhythmen
zu ermitteln, hat einen Unterhaltungswert wie ein
Horoskop. Gibt es aber echte Rhythmen in unserer
Leistungsfähigkeit? Wie können wir sie finden und
nutzen?
Der Jahresrhythmus
Es gibt leistungsbeeinflussende Effekte, die vom Jahreslauf abhängen. In dunklen Wohnungen kann man sich eine Herbst-Depression einfangen. Wer Fastenzeiten einhält oder eine saisonbeeinflusste Arbeit hat, der spürt Veränderungen der Leistungsfähigkeit. Frühlingsgefühle sind etwas Reales. Aber ein Biorhythmus?
Über den Tag hinaus ... ?
Man liest häufig vom Biorhythmus als einem regelmäßigen Wechselspiel aus Phasen des Kräfteaufbaus und des Kräfteabbaus. Unterschiedliche Phasen für intellektuelle, körperliche und seelische Rhythmen lassen sich angeblich vom Geburtstermin an für den Rest des Lebens rechnerisch zuverlässig ermitteln.
Das ist blanker Unfug. Biorhythmen dieser Art haben Unterhaltungswert, aber keinen Wahrheitsgehalt.
Warum z. B. sollte der
Geburtstermin ausschlaggebend sein und nicht der
Zeugungstag? Und wie verhält sich das System bei
eingeleiteten Geburten oder Kaiserschnitt-Kindern?
Mit Ausnahme von Mond-Einflüssen, insbesondere auch dem Monatszyklus der Frau, und dem Jahresrhythmus des Hormonhaushalts sind keine regelmäßigen, über mehr als einen Tag sich erstreckende Rhythmen wissenschaftlich nachweisbar oder auch nur ernsthaft zu vermuten. Von Rhythmen, welche sich auf die Leistungsfähigkeit eines Menschen messbar auswirken, kann überhaupt keine Rede sein. Regelmäßige Rhythmen sind hier natürlich gemeint. Denn unregelmäßigen Leistungsschwankungen unterliegt jeder.
Welchen Einfluss hat der Mond?
Der Obskurantismus treibt manchmal seltsame Blüten. Sogar vor den Gefahren des Mondlichts wird von manchen Sektierern gewarnt.
Der
Vollmond hat aber nicht nur Maler und Dichter seit
Jahrhunderten inspiriert. Er hat auch einen echten
Einfluss auf uns Menschen. Sein Einfluss wird aber
weit übertrieben. Vieles beruht auf Aberglauben.
Ensprechend sind auch die Reaktionen, wenn man den
Einfluss des Mondes auf optimale Pflanztermine und
dergleichen anzweifelt. Eine solche Meinung wird
von vielen Menschen wie eine Gotteslästerung aufgenommen.
Gerade die Reaktionen, bei Vollmond z. B. besonders aufgedreht zu sein, beruhen weitgehend auf Erwartungspsychologie. Man erwartet den Effekt und dadurch tritt er ein. Ansteigende oder abschwellende Effekte abseits der Vollmondnacht beobachtet man dagegen nicht, eben weil kein Erwartungseffekt da ist. Vollmond ist ein Ereignis. Eine lokale Brauerei in meiner Heimat braut sogar regelmäßig in Vollmondnächten ein Vollmondbier und macht ein beträchtliches Volksfest daraus...Trotzdem ist klar: Egal woher der Effekt kommt, er ist da.
Berechenbare Rhythmen der körperlichen oder geistigen Leistungsfähigkeit in Verbindung mit dem Mond sind aus wissenschaftlicher Sicht nicht haltbar. Sollten sie überhaupt existieren, gehen Sie zwischen den echten Einflüssen von Wetter, Temperaturen, Lufdruck oder sozialen Ereignisssen ebenso völlig unter wie die Gärtner-Regeln nach den Mondphasen.