Praktisch jeder nutzt To-Do-Listen. Wahrscheinlich auch Sie. Eine To-Do-Liste ist alltäglich, wirklich nützlich und klingt harmlos. Sie birgt aber ein heimtückisches Erfolgsrisiko.
Was
ist eine To-do-Liste?
"To do" heißt auf deutsch: "zu tun". Die To-do-Liste ist ein sehr einfaches Hilfsmittel des Zeitmanagement. Man notiert Punkt für Punkt, was zu tun ist. Dann arbeitet man die Liste ab und streicht Erledigtes durch.
Hauptzweck der To-Do-Liste ist Übersicht und "nichts vergessen". Gemacht werden muss eigentlich alles, was draufsteht. Schafft man trotzdem nicht alles, wäre allerdings blöd, wenn Unwichtiges erledigt wäre und Wichtiges liegengeblieben. Deshalb gibt es Prioritäten: Festlegen, was wichtig ist.
Auf einer To-do-Liste kann man ganz einfach Prioritäten setzen: Ein, zwei oder drei Striche hinter jeder Aufgabe markieren die Wichtigkeit.
Was ist gut an der To-do-Liste?
Die To-do-Liste ist sehr einfach. Außer Papier und Bleistift wird nichts benötigt. Man vergisst nichts mehr. Man ist motiviert und geht systematisch vor. Man hat Erfolgserlebnisse, wenn man die Aufgaben als erledigt durchstreicht. Mit einer solchen Liste gelingt mehr als ohne. Insofern ist das eigentlich eine perfekte Sache.
Was ist daran schlecht?
Solange es um eine To-do-Liste für einen einzelnen Tag geht, eben um ein Stück Papier, gibt es methodisch nichts auszusetzen. Im Gegenteil.
Doch To-do-Listen werden heute immer öfter elektronisch geführt. In wenigen Jahren wird die Hälfte der Weltbevölkerung mit einem Smartphone unterwegs sein. To-do-Listen werden in Outlook oder Lotus Notes geführt oder mit Cloud-Services wie Toodledo. Das schafft nun erhebliche Probleme: Die Listen werden immer länger. Sie enthalten viel mehr Aufgaben, als man an einem Tag erledigen kann. Unangenehmes wird verschleppt. Lieblingsaufgaben vorgezogen.
Und wir beobachten außerdem: Je "besser" die To-do-Liste, desto mehr fokussieren wir uns auf das, was zu erledigen ist. Keiner fragt mehr: "Was will ich erreichen?" oder gar "Was will ich langfristig erreichen?". Der Blick für die großen Ziele geht völlig verloren. Unser Blick wendet sich den Kleinigkeiten zu. Wir haben immer mehr, aber auch immer kleinere und immer noch kleinere Erfolge.

Tipp:
Jede To-do-Liste, die über einen Tag hinausreicht, birgt eine heimtückische Falle! Nutzen Sie einen Outliner.
Wer also eine To-do-Liste auf diese Weise nutzt, hat ein Problem: Er glaubt, er hätte mehr geleistet als zuvor und hat doch in der Summe weniger Erfolg.