1.
Lohnt sich Fleiß?
Bei der Lektüre von Methoden- oder Strategiebüchern kommt man schon mal ins Grübeln. Lohnt es sich überhaupt, fleißig zu sein?
In unserer Gesellschaft werden die Fleißigen eher belächelt als bewundert. In einer Zeit, in welcher der schnelle Euro durch Börsenspekulation attraktiver ist als eigene Leistung, gilt der Fleißige als der Dumme.
Viele Bücher mit hohen Auflagen, insbesondere aus der "Positiv-Denken-Ecke" gaukeln uns vor, man könne ohne Anstrengung und Arbeit erfolgreich sein, wenn man nur ausreichend motiviert ist und positiv genug über sich denkt. Fleiß kommt da nicht vor.
Auch der kräftigste und fleißigste Bauarbeiter kann mit der Schaufel nicht leisten, was ein Bagger kann. Dafür gibt es Technik und Methoden und das ist gut so. Wenn aber zwei Arbeiter nach derselben, als gut erkannten Methode arbeiten, wird der Fleißige wieder derjenige sein, der mehr leistet und irgendwann auch mehr bekommt.
Unmethodischer,
unnützer Fleiß aus Mangel an Technik, Nachdenken
oder Begabung, frei nach dem Motto "Wer es
nicht im Kopf hat, muss es eben in den Beinen haben",
mag man wirklich belächeln. Auch zeitlich begrenzter
Fleiß als Ausgleich für schlecht genutzte Zeit ("Am
Abend werden die Faulen fleißig ...") verdient gelegentlich
unseren Spott.
Aber dann gehen die Gegenargumente aus. Kaum jemand ist "nur" Feldherr oder Wirtschaftskapitän und erfolgreich genug, wenn er einmal in der Woche eine geniale Entscheidung trifft. Solange sich durch Bauernschläue und Methode ein Vorteil erringen lässt, bringt das mehr als Fleiß. Das ist richtig. Der Bauer, der eine große Anbaufläche Erdbeeren durch Erntehelfer ernten lässt, hat am Ende mehr in der Tasche, als jeder, der nur eine kleine Fläche höchstpersönlich beackert. Das ist Methode.
Tun das aber nun beide, dann wird wieder jener mehr Geld in der Tasche haben, der morgens eine Stunde früher auf dem Feld ist, einteilt, kontrolliert, sich kümmert. Das ist Fleiß.
Denken Sie also daran: Auch methodisch Pfiffiges muss ausgeführt werden. Ohne Fleiß kein Preis.
2. Umgang mit dem Zeitplanbuch
Heute befassen wir uns mit Rollen. Jeder Mensch spielt verschiedene Rollen im Leben.
Sie sind beruflich engagiert, möglicherweise gleichzeitig Abteilungsleiterin und Leiterin zweier Projekte. Sie haben vielleicht Sonderaufgaben, z. B. als Umweltbeauftragter Ihres Unternehmens. Sie haben eine Nebentätigkeit. Sie sind Jugendtrainer im örtlichen Sportverein. Sie sind Ratsmitglied Ihrer Kirchengemeinde. Vielleicht managen Sie eine Familie mit vier Kindern. Sie kümmern sich um Haus oder Wohnung. Jeder von uns hat die Rolle des Bemühens um Gesundheit, des Bemühens um Lernen und vielleicht des Interesses für Kultur. Sie sind vielleicht gerade schwanger. Oder Ehemann? Vater Ihrer Kinder?
Allen diesen Rollen wollen oder müssen Sie gerecht werden.
Ihre
heutige Aufgabe ist es nun, eine Rollengliederung
für sich zu erarbeiten. Ordnen Sie jeweils ein,
zwei beispielhafte (Wochen-) Ziele oder konkrete
Aufgaben zu. Hier ein Beispiel:
Rolle
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Ziel / Aufgabe
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Abteilungsleiter
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Budget in dieser Woche abgeben |
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Projekt "Durchlaufzeiten"
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Schulungspartner für Lotus
Notes auswählen |
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Nebentätigkeit
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Neues Buchhaltungsprogramm
anschaffen |
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Geld
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alle amerikanischen Aktien
verkaufen |
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Jugendtrainer
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Mittwoch Training |
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Kirchengemeinde
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Ortstermin wegen Reparaturen
am Kirchenportal |
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Haus/Garten
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Kirschen ernten |
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Lernen
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Methodentraining weiterführen
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Gesundheit
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Neue Laufschuhe kaufen |
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Kultur
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Freitag "La Traviata"
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Ehemann
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Blumen mitbringen |
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Elternschaft
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Mit Klaus über Mathe sprechen
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Legen Sie einfach auf einem Blatt Papier handschriftlich fest, wie Sie für sich diese Gliederung gestalten sollten.
3.
Umgang mit Zielen
Wir fahren fort mit der Bewusstseinsbildung für Ziele. Versuchen Sie heute, Jahresziele für den Bereich Bildung festzulegen.
Was möchten Sie heute in einem Jahr alles an zusätzlichem Wissen und Können beherrschen?
Bildung heißt nicht nur Fachwissen, Titel oder fachliches Können. Zur Bildung gehört auch die persönliche Weiterentwicklung, Allgemeinwissen wie Sprachkenntnisse und Methodenwissen aus den Bereichen Arbeit / Organisation, Rhetorik, Psychologie, Denkmethoden und Strategie.
Stellen
Sie eine schriftliche Übersicht zusammen. Wählen
Sie ehrgeizige, aber erreichbare Ziele.
Bildung heißt aber auch, dass man Dinge lernt, die sich lohnen. Es ist Blödsinn, "einfach mal wieder etwas für seine Bildung zu tun". Das ist wie bei einem Zirkus-Bären, dem man Motorradfahren beibringt. Bildung muss Sie in irgendeiner Form materiell, geistig, sozial usw. voranbringen oder glücklicher machen. Ihr tieferes Bildungsziel ist wiederum nicht der Lernstoff, sondern das, was Ihnen die neuen Kenntnisse und Fähigkeiten ermöglichen. Denken Sie darüber nach, bevor Sie Ihre Bildungsziele fixieren.
4. Planung und Analyse
Lesen
Sie einige Fakten über
Mind Maps.
Versuchen
Sie, eines der gerade gefassten Bildungsziele anhand
einer einfachen Mind Map darzustellen.
5. Sauberer Schreibtisch
Setzen
Sie die Aktion "Übersicht" fort. Haben
Sie an alle Schrankfächer und alle Schubladen gedacht?
6. Störungen beseitigen
Bitte bearbeiten Sie jetzt den Tag 8 des Aktionsprogramms "Störungen, Zeitfresser und Unterbrechungen"
7. Schnelllesen

Lesen
Sie bitte in "Optimales
Lesen" den Text des 8. Trainingstags.