1. Alternativen bedenken
Es
heißt, es gäbe zu jedem Lösungsweg noch einen anderen,
der besser wäre. Ganz bestimmt gibt es fast immer
mehr als nur die eine Lösung. Geben Sie sich also
nie mit der erstbesten Lösung zufrieden.
Diesen wohlfeilen Ratschlag kennen Sie bereits. Aber wie ihn beherzigen? Wie schafft man es, tatsächlich nach einer zweiten und dritten Lösung zu fragen?
Erster Ansatzpunkt wäre, Ihrem Gehirn eine feste Assoziation vorzugeben. Gewöhnen Sie sich beispielsweise an, grundsätzlich nach "den vier Lösungen zu fragen", und zwar so oft, bis Sie dafür einen Spitznamen erhalten. Machen Sie sich Bilder (Wegkreuzung, Kompass, das abgebildete "Problemkreuz" ...)
Zweiter Ansatzpunkt wäre Ihr Zeitplanbuch. Tragen Sie grundsätzlich zu jedem größeren Etappenziel vier mögliche Lösungswege ein. Beginnen Sie damit, dass Sie anfangs für jede einzelne Aufgabe diese vier Alternativen auflisten. Bilden Sie so daraus eine feste Gewohnheit. Achten Sie insbesondere auf Details: Rücken Sie die vier Lösungsansätze um ein Kästchen gegenüber der Zielangabe ein.
Bei
Zielen ist es häufig ebenso. Ein junger Mensch setzt
sich zum Beispiel das Ziel: "Ich will in drei
Jahren das Fitness-Center auf einem Kreuzfahrtschiff
leiten.". Es geht den meisten Menschen so,
dass sie sich Ziele sehr präzise ausmalen und dabei
aber übergeordnete Ziele (z. B. "ich will mit
Menschen, mit Fitness und mit fremden Ländern zu
tun haben") aus den Augen verlieren. Die Alternativen
Skilehrer, Bergführer, Reiseleiter, Fitnesscenter
in USA, Segelschule auf Sizilien ... gehen verloren.
Dabei versäumt man leicht "bessere" Lebenswege.
Andererseits hat oft nur ein sehr konkretes Ziel
die enorme Zugkraft, mit der man dann das Ziel auch
erreicht. Die lebhafte, konkrete Vorstellung ist
die Straße zum Ziel.
Bitte
führen Sie dazu (schriftlich) folgende Übung / Überlegung
durch: Wählen Sie eines der konkreten Ziele, die
Sie im Laufe dieses Trainings fixiert haben. Formulieren
Sie drei echte Alternativziele, davon - wenn möglich
- je eines, dessen Erreichen Ihnen gleich gut, etwas
schlechter oder etwas besser erscheint als Ihr ursprüngliches
Ziel. Überlegen Sie, ob vielleicht eine der Alternativen
das geeignetere Ziel sein könnte. Überlegen Sie
dann vier verschiedene Wege, auf denen Sie Ihr Ziel
erreichen könnten.
2. Umgang mit dem Zeitplanbuch: Periodische Termine
Legen
Sie unter "R" wie regelmäßig oder "P"
wie periodisch ein Blatt an für periodisch wiederkehrende
Aufgaben. Dieses Blatt sollte monatlich wie eine
Checkliste durchgegangen werden. Darauf steht z. B. "Geburtstagsliste".
D.h. beim monatlichen Austausch Ihrer Kalenderblätter
sollten Geburtstage eingetragen werden... Weitere
Möglichkeiten:
- Geburtstage übertragen
- Stammtisch am 2. Freitag des Monats
- Blumen für Ihre Frau
- Jahresplan durchsehen
- Weiterbildung Methoden
- ...
Je nach Ihrer Situation gehören hierher auch vierteljährliche Termine (z. B. "Prüfen und Überarbeiten langfristige Ziele") oder jährliche Termine (z. B. Mitarbeitergespräche). Jährlich zum gleichen Tag wiederkehrende Termine plazieren Sie einfach auf die Geburtstagsliste....
Beachten Sie, dass die Überwachung vieler langfristiger periodischer Termine von Serviceunternehmen übernommen werden kann. (Z.B. TÜV, ASU, Wartung des Feuerlöschers ...)
Überdenken Sie diese Liste gründlich. Sie ist sehr wichtig.
4. Planen und Analysieren
Ich
wiederhole mich: Eines der größten Probleme beim
Analysieren einer Situation ist die Fixierung auf
die erste Ursache oder erste Lösung. Was uns als
Erstes einfällt, hat besonderen Stellenwert. Suchen
wir nach einem Fehler, dann halten wir den ersten
Fehler, den wir finden, für die gesuchte Ursache.
Die erste Lösung, die wir finden, erscheint schnell
so naheliegend, dass wir nicht nach Alternativen
suchen.
Auch erfahrene Menschen gehen ihrer eigenen Psyche
immer wieder auf den Leim.
Es ist daher naheliegend,
ganz grundsätzlich nicht mehr nach dem
Fehler oder der Ursache zu suchen, sondern
nach den 4 Fehlern oder den 4 Ursachen. Erstaunlicherweise
stellt man sogar fest, dass man häufig 4 oder mehr
Ursachen findet, wenn man nur danach sucht. Ändern
Sie also Ihren Sprachgebrauch. Denken Sie an die
4 Lösungen! Merken Sie sich ein Bild, z. B. eine
Windrose mit den vier Himmelsrichtungen oder das "Problemkreuz"
von weiter oben.
Üben Sie diese Suche an einigen Phantasie- Problemen:
Suchen
Sie jeweils 4 (lustige) Möglichkeiten
- Erdbeben zu verhindern
- blaue Rosen zu züchten
- Kaninchen einen Handstand beizubringen
- faustgroße Holzkugeln zu verkaufen
- ...
Suchen Sie zu vier weiteren Problemen Ihrer Wahl jeweils 4 Lösungen.
5. Sauberer Schreibtisch
Setzen
Sie Ihre Ausmist- Aktion fort. Haben Sie eine Pinnwand?
Brauchen Sie diese wirklich? Und wenn ja, befindet
Sie sich im Blickfeld? Könnte Sie dort entfernt
werden? Ist sie geordnet oder überfüllt?
Pinnwände gehören nicht an einzelne Arbeitsplätze, sondern bestimmungsgemäß direkt an die Verkehrsflächen des Büros. Sammlungen von Urlaubspostkarten gehören nicht ins Blickfeld, da sie häufig Aufschriften tragen oder Bilder, die sehr stark die Aufmerksamkeit auf sich lenken ...
6. Störungen beseitigen
Bitte bearbeiten Sie jetzt den Tag 20 des Aktionsprogramms "Störungen, Zeitfresser und Unterbrechungen"
7. Schnelllesen
Führen
Sie bitte in "Optimales
Lesen" den 20. Trainingstag durch.